laut.de-Kritik
Die knallt nicht. Die knarzt und cliggt mehr.
Review von Martina SchmidRichard Davis, dem einen oder anderen eher als Junkie Sartre bekannt, hat eine Platte mit dem Namen "Safety" gemacht. Die knallt nicht. Die knarzt und cliggt mehr. Und bleibt sonst auf dem Teppich. Kommt ganz ohne Tamm Tamm und Trara aus.
Generell ist sie eine nicht leicht zu durchschauende, aber durchaus liebenswerte Pers ... - äh, Platte, pardon. Anfangs wirkt sie ein bisschen schüchtern, eher der ruhige Typ, niemand der immer im Mittelpunkt steht.
Aber wenn man sie ein bisschen näher kennen lernt, die Platte, dann findet man bald sympathische und interessante Wesenszüge, wenn man will. Bildschön ist sie ("In The Air"), Schub geben kann sie ("Colours"), im Minimalhouse wohnt sie. Mit geradezu Herbert'scher Leichtigkeit gleitet sie ätherisch wabernd durch Raum und Zeit.
Sie macht auch mal die Nacht zum Tag ("Meaning"), schaut in kalte, klare Sternenhimmel ("Inbetween Thoughts"), um anschließend wieder einen Holzscheit in das knisternde Kaminfeuer zu werfen (" More Of You"). Das gibt einem ein beruhigendes und sicheres Gefühl. "Safety" ist alles andere als ein unangenehmer Zeitgenosse. Nicht gerade schillernd, dafür aber auch nicht aufdringlich. Zurückhaltung ist eben eine Tugend.
Es ist schön, Freunde zu haben. Das gilt für Menschen wie für Elektronik Platten. Und für beides kann gelten: Weniger ist mehr, stille Wasser sind tief. "Safety" steht jedenfalls auf der sicheren Seite.
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