laut.de-Kritik
Der Almighty-Sänger zwischen Roy Orbison und Springsteen.
Review von Michael Edele"Love Many Trust Few" ist immer noch ein tolles Album, das den ehemaligen The Almighty-Fronter von seiner ruhigeren, besinnlicheren Seite zeigt und des Öfteren in meinem Player landet. Auch auf "Belfast Confetti" erzählt Ricky Warwick wieder ein paar sehr persönliche und nachdenkliche Geschichten, die einen vielleicht nicht sofort packen, deren Charme einen mit der Zeit aber immer mehr gefangen nimmt.
Mit dem Opener "Can't Wait For Tomorrow" gibt sich Ricky sogar noch einigermaßen rockig und lässt sich von Bass, Gitarre und ein paar Backing Vocals begleiten. Jene dringen sogar in Gospel-Sphären vor und eine Geige samt Mundharmonika runden den Opener ab. Auch die typisch irische Barhymne "The Arms Of Belfast" greift auf Banjo oder Mandoline und eine Rhythmusgruppe zurück, was im Verlauf der Scheibe seltener geschieht.
Das sehr besinnliche "Throwin' Dirt" ist ganz auf Rickys Stimme, die Gitarre und leichte Klavierklänge zugeschnitten und empfiehlt sich für die ruhigen Minuten des Tages. Ähnlich wie "Born Fightin'" und das abschließende "If You’re Gonna Bleed (Wear Black)", hat die Nummer eindeutig was von Springsteen.
Während "Thousands Are Leaving" aufgrund des Gitarrensounds und der Schlagzeugarbeit an Roy Orbison erinnert, brechen die irischen Wurzeln des Sängers vor allem in dem an The Hooters erinnernden Titeltrack und dem ruhigen "Angel Of Guile" durch.
Auch die übrigen Songs wie "Hanks Blues", "Punchin' Thunder" oder "Can't Hurt A Fool" sind weitgehend reduziert gehalten, weisen aber einen etwas offensiveren Einschlag auf. Gerade "Hanks Blues" hat durch das Klatschen und Stampfen etwas kämpferisches, dem sich Ricky mit seinem wütenden Gesang entsprechend anpasst.
"Belfast Confetti" mag den Vorgänger vielleicht nicht übertreffen. Ein ein gutes, zeitloses Album ist dem tätowierten Rotschopf damit allemal gelungen.
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