laut.de-Kritik
I don't care - I love it!
Review von Deborah KatonaThe girl and the robots do it again. Nachdem die beiden Norweger und die Schwedin bereits 2009 und 2010 gemeinsame Sache machten, beschlossen die Skandinavier Anfang 2013, erneut zusammen ins Studio zu gehen. Anders als bei den Vorgänger-Songs, die jeweils für ein bestimmtes Album geplant waren, stand hier die Zusammenarbeit an erster Stelle.
Dementsprechend betonen beide Parteien, dass es hier nicht um eine Featuring- bzw. Producing-Sache geht. Röyksopp & Robyn, das sei in diesem Fall eher wie eine eigenständige Band. Nicht Rob Röy, Robsopp und auch nicht Röykyn (obwohl das laut Aussagen Robyns wohl eine Weile im Raum stand). Röyksopp & Robyn do it again.
Auf "Do It Again" gibt es nun nicht allzu viel Überraschendes, unterhaltsam ist es trotzdem. Eröffnet wird die EP durch ein zehnminütiges "Monument", das schnell ins Ohr geht. Röyksopp und Robyn tun sich hier gegenseitig gut: Der Song gewinnt durch Svein und Torbjørn an Tiefe, Robyns Vocals addieren die nötige Leichtigkeit.
Mit der titelgebenden Singleauskopplung geht die Neuband einen sicheren Pfad: flockig leichter Elektopop, sehr tanzbar und clubfähig. Robyns Zuckerstimme erzählt von Freiheit, Leichtsinn und Unbeschwertheit: "I don't wanna stop, I know I should but let's do it again." Klingt ganz nach dem "I don't care I love it"-Gefühl, das uns in den letzten beiden Jahren begleitete. Und so ist es gar nicht mal unwahrscheinlich, dass "Do It Again" zur kommenden Hymne für durchzechte Sommernächte avancieren wird ... bis ihn nach dem dritten Saufabend keiner mehr wirklich hören mag.
Weniger aufbrausend geht es in "Every Little Thing" zu, einer Elektroballade. "Sayit" fällt dann noch weiter aus dem gewohnten Rahmen: House-Sounds, vergleichsweise harter Beat – zu hart und doch zu seicht für meinen Geschmack. Roboter trifft Robyn. "I want you – I want you, too." Ich will das nicht so gerne.
Vielleicht war Robyn bei den Aufnahmen zu "Inside The Idle Hour Club" mit dem Roboter beschäftigt, jedenfalls rückt ihre Stimme in den zehn Minuten des Stücks komplett in den Hintergrund. Atmosounds und sphärische Klänge – so läuft das Album sehr entspannt, aber auch etwas unspannend aus.
Den Sommer über gehen Rob Röy gemeinsam auf Tour, was mit Sicherheit sehenswert wird. Denn das Mini-Album bietet mit seinen fünf Songs eine große Bandbreite an Sounds und Wertvolleres als einiges, was heutzutage sonst so auf den Markt geschleudert wird. Das gewisse Etwas, das der Musik momentan noch fehlt, macht Robyn mit ihren extravagenten Bühnenoutfits dann schon wett.
3 Kommentare mit einer Antwort
Einmal mehr ein Beweis dafür, dass weniger oft mehr ist. Ein tolles Minialbum; Highlights sind "Do It Again", "Every Little Thing" und "Monument".
Gute song, mehr nicht. Hätte von der Zusammenarbeit eigentlich komplette Bretter erwartet ala 'None of dem', villeicht war meine Erwartungshaltung aber auch zu hoch?
genau meine Gedanken. Ich denke das Selbe leider auch über das aktuell neuste Album "The Inevitable End".
Aber wer kann schon "non of dem" Bretter am Fließband herstellen. Ich warte darauf.
Absolut treffende Bewertung. "Monument" ist mein Favorit.
Beim Song "Do It Again" kommt es wohl auch auf die Dosierung an.