laut.de-Kritik
Frenetischer Jubel und inbrünstige Fan-Gesänge.
Review von LAUT-Redaktion30 Jahre sind es also schon. Über ein Dutzend Alben, unzählige Liveshows und eine treue Anhängerschar: Kaum eine Band kann auf eine so lange Tradition zurückblicken wie die schottischen Celtic-Rocker von Runrig. Das muss natürlich gebührend gefeiert werden. Vor ausverkauftem Haus spielte die Band 2003 auf der Promenade von Stirling Castle vor über 8.000 glücklichen Fans.
Bei der langjährigen Gefolgschaft verursachen die immer wiederkehrenden Kritikerstimmen bestenfalls ein müdes Lächeln. So sind die Liveaufnahmen der 15 Titel durchsetzt mit frenetischem Jubel, rhythmischem Klatschen und inbrünstigem Fangesang. Die alteingesessene Kapelle präsentierte ihrerseits Fragmente aus allen Perioden ihres musikalischen Schaffens.
1973 hatten Rory MacDonald (Gitarre, später Bass), sein Bruder Calum (Schlagzeug) und Blair Douglas (Akkordeon) im schottischen Glasgow die Run-Rig Dance Band gegründet. Die Studenten treten als Tanzkappelle auf und geben Coverversionen von Creedence Clearwater Revival zum Besten. Sie arbeiten aber auch an Liedern in ihrem Heimatsprache Gälisch, das 1978 auf ihrem ersten Album "Play Gaelic" erscheint. Doch erst das ethno-poppige 85er Album "Heartland" bringt sie schließlich nicht nur dem Publikum näher, sondern auch einem größeren Label.
Sänger Bruce Guthro, der 1995 den ausgetretenen Frontmann ersetzte, steht seinem Vorgänger stimmlich in nichts nach, das beweist er auch bei vorliegendem Konzert zur Genüge. Wem das alles noch nicht reicht: Eine parallel zum Album erscheinende Live-DVD mit zusätzlichen Backstage-Berichten und Interviews lässt Fanherzen höher schlagen. Ohnehin ist die andächtige Atmosphäre im Stirling Castle wohl so richtig nur in Bildern zu erleben.
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