STL - " At Disconnected Moments"

Die Öffentlichkeit meidet Stephan Laubner so gut es geht. Bislang ging das auch ganz gut, denn für die zahlreichen Releases des Produzenten aus dem Harz interessierten sich allenfalls ein paar Techno-Connaisseure mit einer Vorliebe für Dub-Techno und experimentelle elektronische Musik. Damit könnte nach dem Release seines Albums "At Disconnected Moments" bald Schluss sein.

Das erscheint auf dem für seine Qualitäts-House-Releases international hoch geschätzten Label Smallville Records und geht mit einem ungewohntem Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit einher. Vor kurzem erst bestellte das britische Online-Mag Resident Advisor ein Set von STL für seine Podcast-Reihe, und auch sonst fehlt es nicht an lobenden Worten für "At Disconnected Moments".

Der Longplayer ist das letzte in einer ganzen Reihe von Releases, die Laubner unermüdlich in seinem Studio produziert und zumeist über sein eigenes Label Something Records veröffentlicht. STL zeigt ihn dabei von seiner technoiden Seite. Sein nicht minder produktives Alias Lunatic Sound System ist experimentelleren Ambient Arbeiten vorbehalten.

"At Disconnected Moments" setzt dagegen ganz auf die Kraft des Groove. Einen ersten Vorgeschmack darauf, wie das klingt, hat STL schon mit seiner Maxi "Silent State", 2009 auf Smallville erschienen, gegeben. Der Track findet sich ebenfalls auf der CD-Version und empfiehlt sich mit seinen minimalen und deepen Sounds direkt für ein frühmorgendliches DJ-Set.

Mit "Neurotransmitting Clouds On The Secret Freeway" gibt es noch einen weiteren, alten STL-Track zu hören, der sich mit seinen fluffigen Synthiesounds deutlich von den übrigen Stücken abhebt. Die sind ganz auf einer Linie mit dem Opener "Scuba's Motion Dub" und prägen mit ihrer dunklen Stimmung die Atmosphäre des Albums.

Wer davon nicht genug kriegen kann, dem sei der umfangreiche Backkatalog von Something Records ans Herz gelegt. Dort eröffnet sich ein beinahe unerschöpflicher Fundus an dunkler elektronischer Musik.