laut.de-Kritik
Der weite Weg vom Schmuseschwarm zum ehrlichen Rocker, Teil 1.
Review von Rainer HenzeEr hat es geschafft: Den radikalen Schritt vom Teenie-Schwarm zum ernstzunehmenden Künstler. Geliebt von den Fans, geachtet von den Kritikern. Ein glänzender, stadionfüllender Entertainer mit anarchischem Charme und einer gerüttelt Portion Subversion. Klar, die Rede ist von: Robbie Williams.
Vergleiche sind immer ein hinkend Ding und ganz sicher ist Sasha Schmitz nicht Robbie Williams. Doch das Ziel ist ähnlich. Sasha möchte weg vom Schmuseimage, die Musik die er macht, soll sich jener annähern, die er hört. Nur ist Revolte wohl eher nicht seine Sache und so geht Sasha seinen eigenen Weg behutsam-evolutionär. Daher muss das, was uns die lieben Menschen von der Plattenfirma hier ganz aufgeregt als "hartes Soundkleid" mit "lauten Gitarren" annoncieren, nun nicht unmittelbar in das NuMetal-Regal einsortiert werden.
"Surfin' On A Backbeat" bewegt sich musikalisch zwischen den Spätachtziger-Ausgaben von George Michael ("Blown Away"), U2 ("Everybody Loves You") und Billy Joel ("Drive My Car"). Ordentlicher Mainstream-Rockpop auf der gesicherten Mitte der Straße. Angereichert mit gelegentlichem Gospel und sporadischen Scratches. Lyrisch unangestrengt und produktionstechnisch top. Das haben wir alles schon oft und viel schlechter gehört.
Auch wenn der Gesamteindruck über ein "ach, nett" nicht hinausreicht, ist dieses dritte Album doch ein zaghafter Schritt in die richtige Richtung. Geht es so weiter, gelingt es Sasha seinen eigenen Stil auszubauen, dann dürfen wir uns auf die nächsten Werke wirklich freuen.
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