laut.de-Kritik
Da hätte man Mr. Boombastic etwas mehr Mut gewünscht ...
Review von Martina SchmidDer Charts-verwöhnte Raggamuffin Shaggy wartet nun mit einer Remix-Version seines 2000er "Hot Shot" Albums auf. Erstaunlicherweise holt er sich dafür nicht etwa große Namen und Gäste an Bord, sondern verlässt sich bei nahezu allen Stücken auf die üblichen Verdächtigen, die auch schon beim Ur-Album zu Gange waren.
Robert Livingston, Gordon Dukes und Shaun "Sting Intl." Pizzonia, die auch für "Hotshot" verantwortlich zeichnen, haben den größten Part übernommen. Dementsprechend einfallslos klingt das auch, richtige Überraschungen hält der "Ultramix" nicht bereit. Außenstehende Künstler hätten vermutlich eine solche Betriebsblindheit zu vermeiden gewusst.
Erfreulich gelungen ist dagegen der Cartel Mix zu "It Wasn't Me", der den Popsong in ein glaubwürdiges Hip Hop Gewand kleidet, und der auch aus der Dr. Dre Beatschmiede stammen könnte anstatt von J.-C. Moreno. Wirklich mutig war Mr. Boombastic tatsächlich aber nur beim Klub Kings Klub Mix zu "Dance & Shout", der mit Acid-Lines und gehörigem House Sound eine ganz andere Seite von Shaggy offenbart.
Die Live Version von Top-Hit "Angel" mag stimmungsmäßig nett gemeint sein, hängt aber zwischen all den durchproduzierten Tracks etwas in der Luft. Sowieso schon bessere Songs wie "Special Request" und "Too Hot To Handle" sind zwar nicht entstellt, gewinnen aber auch nichts dazu. Hier gluckert der Beat mal mehr als gewöhnlich, klingen E-Gitarren an, dort wird mal mit Dance Elementen rum gespielt.
Dabei wird man aber das Gefühl nicht los, dass hier einfach nicht in die Vollen gegriffen wurde. Sicherlich hätte man aus Shaggys R'n'B- und Reggae-Mixtur mehr interessante Facetten heraus picken können.
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