laut.de-Kritik
Konkurrenz? Höchstens von Agnostic Front.
Review von Michael EdeleLeck mich am Arsch! Diese gemeinhin als 'schwäbischer Gruß' bekannte Redewendung passt einfach wie die Faust aufs Auge um eine kurze Beschreibung von "Death To Tyrants" abzuliefern. Mit einer 20-jährigen Bandgeschichte auf dem Buckel zeigen Sick Of It All einmal mehr, dass sie in Sachen New York Hardcore höchstens noch von Agnostic Front Konkurrenz haben.
Während sich andere Bands nach 20 Jahren höchstens selbst feiern und eine Best-Of oder anderen unnützen Kram veröffentlichen, gibt es von den Koller-Brüdern 15 neue Granaten auf die Ohren. Aber die New Yorker waren schon immer anders und haben gemacht, worauf sie Bock hatten: "Lets celebrate that we don't give a fuck!" aus dem Opener "Take The Night Off" könnte es nicht besser ausdrücken.
Nach 20 Jahren erfindet sich keine Band neu, und Sick Of It All schon mal gar nicht. Trotzdem ballert einem das Quartett gewohnt souverän alles um die Ohren, was man als Hardcore-Band heutzutage drauf haben muss. Sachen wie "Machete", "Leader" oder "Forked Tongue" gehen ab wie die Feuerwehr, haben aber genauso ein paar Breakdowns aufzuweisen und grooven dann, was das Zeug hält.
Eher was zum Mithüpfen gibt es mit "Uprising Nation", "Always War" oder "Fred Army", und wer auf jede Menge cooler Melodien und Singalongs steht, holt sich bei "Die Alone", "Make A Mark" oder "Maria White Trash" die Vollbedienung ab. Wie man den Titeln schon unschwer anmerkt, gibt sich Shouter Lou auf "Death To Tyrants" wieder ein Spur politischer, als noch auf "Life On The Ropes". Exakt sowas will ich von einer Hardcore-Band auch hören!
Lou zeigt eindrucksvoll, dass er nach wie vor einer der aggressivsten Shouter der Szene ist, und der fette Mix von Tue Madsen (The Haunted, Heaven Shall Burn, Mnemic) der trotzdem nie zu sehr nach Metal klingt, sorgt für den letzten Schliff. Kurz gesagt, "Death To Tyrants" hat alles, was man von einer Legende wie Sick Of It All erwartet.
2 Kommentare
Ha, eine wirklich geile Platte ohne Tiefpunkte. Schöner Gedanke, dass eine Band auch noch nach 20 Jahren prima Songs abliefern kann ohne dabei verstaubt zu klingen.
Huch, so leer hier. Dabei ist das meiner Meinung nach einer der besten Hardcore-Punk Alben.