laut.de-Kritik

Wo ist Eddie Van Halen, wenn man ihn braucht?

Review von

Sie könnens einfach nicht lassen. Die Tatsache, dass sich Metal Blade dazu bereit erklären, diesen Krampf schon zum dritten Mal mitzumachen führt zu der bangen Annahme, dass sich der Scheiß tatsächlich verkaufen lässt. Schließlich geht "Big Brother" auch schon in die 10. Staffel ...

"Graveyard Classics 2" stellt für meinen Geschmack immer noch eine abgrundtiefe Beleidigung für AC/DC dar. Wie kann man solches einer legendären Scheibe einer nicht weniger legendären Band überhaupt antun? Vor allem, wenn man sich nicht als Fan outet?

Dieselbe Frage stellt man sich entsprechend auch auf dem dritten Teil dieser unsäglichen Reihe. Ich weiß nicht, fühlt man sich als Band von so etwas wirklich geehrt oder fragt man sich nicht eher: "Warum tun die uns, unseren Songs und ihren Fans das an?"

Ich finde, man sollte in so einem Fall auch mal das Label in die Pflicht nehmen und ganz direkt fragen: Was soll der Scheiß?!? Wo ist Eddie Van Halen, wenn man ihn mal braucht? Sonst klagt der doch auch zu jeder Gelegenheit. Aber das lässt er ungestraft durchgehen? Naja, zumindest musikalisch dürfte er an der Version nicht viel auszusetzen haben. Gitarrist Steve Swanson setzt die Nummer mehr als ordentlich um.

Genau wie auf Teil 1 und 2 der sogenannten Classics ist die musikalische Leistung auf der Scheibe über jeden Zweifel erhaben. Songs wie "The Frayed Ends Of Sanity" von Metallica oder eben Van Halens "On Fire" sind ja nicht ganz ohne. Aber wenn man nur ein sprechendes Sofa hinterm Mikro stehen hat, sollte man von Songs mit ausdrucksstarkem Gesang einfach die Finger lassen.

Entsprechend geht ein Großteil der Tracks kräftig nach hinten los. Von einem funktionierenden Ergebnis kann man hingegen bei Slayers "At Dawn They Sleep", Prongs "Snap Your Fingers, Snap Your Neck" und mit Abstrichen auch bei "Psychotherapy" der Ramones sprechen. Das ist es mir sogar wert, einen Punkt mehr als beim Vorgänger abzudrücken. Einen vierten Teil will ich aber trotzdem nicht hören.

Trackliste

  1. 1. A Dangerous Meeting (Merciful Fate)
  2. 2. Metal On Metal (Anvil)
  3. 3. The Frayed Ends Of Sanity (Metallica)
  4. 4. At Dawn They Sleep (Slayer)
  5. 5. Not Fragile (BTO)
  6. 6. On Fire (Van Halen)
  7. 7. Pounding Metal (Exciter)
  8. 8. Destroyer (Twisted Sister)
  9. 9. Psychotherapy (The Ramones)
  10. 10. Snap Your Fingers, Snap Your Neck (Prong)

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