laut.de-Kritik

Fluchen ausdrücklich erwünscht!

Review von

Manchmal, wenn ich Slipknot höre, verstehe ich diejenigen Menschen, die finden, Metal sei Krach. Zum Glück gehöre ich auch zu denen, die diesen Krach einfach wundervoll finden. Klar, Slipknot sind in Szenekreisen keine Allrounderband, aber "Slipknot" gehört trotzdem in jedes Metal-Repertoire.

Zum 25. Geburtstag des Albums erscheint nun der Re-Release mit einigen Bonustracks. Doch zuerst zu den Klassikern: "742617000027" eröffnet mit düsteren Klängen, repetitiv obszön kündigt "The whole thing, I think it's sick" das Chaos an, mit "(sic)" scheppert es dann richtig los. "Pain!" brüllt Taylor, begleitet von Percussions, die Slipknot eine Monopolstellung einbringen sollten. Wut, Hass, Verzweiflung – die Trinität einer Band, die fluchen ausdrücklich erlaubt. Ein vertonter Wutausbruch.

In "Eyeless" geht es genauso roh weiter, bevor "Wait And Bleed" überraschend melodisch für eine kurze Verschnaufpause sorgt, ein Wechselspiel zwischen Brutalität und Eingängigkeit. "Surfacing" beginnt wie ein nie endender Alarm, ein Warnsignal vor der wahnsinnigen Percussion sowie den Gitarren, die Taylors Screams Konkurrenz machen. "Spit It Out" ist ein Fanliebling, getragen von Corey, "Tattered And Torn" wirkt wie ein wütendes Instrumentalexperiment, bei dem dank der Drums gerade noch eine Songstruktur erkennbar bleibt.

"Purity" fügt dagegen wieder melodische Elemente hinzu, "No Life" schleicht sich fast sprechgesangartig an: Slipknot geben sich ein paar Prozentpunkte weniger erbarmungslos brutal. "Diluted" prägt ein markantes Gitarrenriff, während "Only One" gnadenlos weiterprügelt – ein absolutes Must-Listen. Slipknot schaffen es, trotz der Brutalität, jedem Song einen eigenen Charakter zu verleihen.

"Scissors" quält sich geradezu experimentell über acht Minuten, kontrastiert vom kurzen schnellen "Eeyore". "Me Inside" und das legendäre "Get This" treiben die Intensität dann noch weiter nach oben.

Bezüglich der Demo- und Bonus-Tracks: "Wait And Bleed" wirkt hier roher, Taylor schiebt die Vocals heftiger nach vorne, die Percussion drückt noch mehr – tönt wie ein spontaner Wutausbruch in der Garage. Der Non-Album-Track "Snap" fügt sich mit fast schon Pantera-artigen Riffs wunderbar ein. "Interloper" zeigt sich als geheimes Demo-Highlight, "Despise" bietet Gitarren-Extraklasse, gepaart mit Percussion-Weltklasse.

"Only One" klingt, als hätte Dimebag Darrell persönlich im Studio vorbeigeschaut, das funkige Intro bietet einen wunderbaren Kontrast. Auch "Me Inside" und "Prosthetics" liefern ähnlich klassisch metallischen Nachschub.

Die Jay Baumgardner-Mixes von "Surfacing", "Only One" und "No Life" befördern hingegen keine weltbewegende Veränderung zu Tage, aber eine leicht verschobene Balance: Mal liegt der Fokus auf den Drums, mal auf Taylor.

Anders klingt es beim Ulrich Wild-Mix von "(sic)": Eine komplett andere Raumwirkung kommt zum Tragen, das gilt auch für den Molt Injected-Mix, nur weniger radikal. Der Terry Date-Mix von "Wait And Bleed" wirkt angespannter als das Original, die "Spit It Out"-Hyperversion schallert noch einmal richtig rein, während der Stamp You Out-Mix das Album wie ein Vorschlaghammer abschließt.

Insgesamt stellt der Re-Release ein Fest für Fans dar, er gewährt einen Einblick in den Entstehungsprozess des Debütalbums und demonstriert, weshalb Slipknot das Nu Metal-Genre nachhaltig geprägt haben. Ein Meilenstein, der 25 Jahre später immer noch wütend, roh und berauschend klingt.

Trackliste

  1. 1. 742617000027
  2. 2. (Sic)
  3. 3. Eyeless
  4. 4. Wait And Bleed
  5. 5. Surfacing
  6. 6. Spit It Out
  7. 7. Tattered & Torn
  8. 8. Me Inside
  9. 9. Liberate
  10. 10. Prosthetics
  11. 11. No Life
  12. 12. Diluted
  13. 13. Only One
  14. 14. Scissors
  15. 15. Eeyore
  16. 16. Me Inside
  17. 17. Get This
  18. 18. Wait And Bleed (Demo)
  19. 19. Snap (Demo)
  20. 20. Interloper (Demo)
  21. 21. Despise (Demo)
  22. 22. Only One (Demo)
  23. 23. Me Inside (Demo)
  24. 24. Prosthetics (Demo)
  25. 25. Surfacing (Jay Baumgardner Mix)
  26. 26. Only One (Jay Baumgardner Mix)
  27. 27. No Life (Jay Baumgardner Mix)
  28. 28. (sic) (Ulrich Wild Mix)
  29. 29. (sic) (Molt-Injected Mix)
  30. 30. Wait and Bleed (Terry Date Mix)
  31. 31. Spit It Out (Hyper Version)
  32. 32. Spit It Out (Stamp You Out Mix)

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LAUT.DE-PORTRÄT Slipknot

Wenn man aus einem Nest wie Des Moines im Bundesstaat Iowa stammt wie der Slipknot-Neuner, ist es keineswegs einfach, auf sich aufmerksam zu machen. Dabei …

8 Kommentare mit 30 Antworten

  • Vor 22 Tagen

    ich kann es kaum erwarten, wenn wir dann in 5 jahren Slipknot (30th Anniversary Edition) zelebrieren :illum: :sekt:

  • Vor 22 Tagen

    Ich verstehe den Release sowie nicht, zumal das Album 1999 und nicht 2000 erschienen ist

    • Vor 22 Tagen

      Sie beziehen sich hierbei bestimmt auf die US Club Edition. Oder die LP. Oder die mit dem zensierten Booklet. Oder einer der ca. 20 anderen Versionen, die Roadrunner 2000 für den internationalen Markt herstellen ließ.

      Im Prinzip kam sie allein von Roadrunner und/oder SUM praktisch beinahe jedes Jahr bis zur ersten Welle "10th Anniversary"-Editionen ab 2009. Okay, hatte sicher auch was mit den Urheberrechtsverletzungsvorwürfen gegen "Purity" zu tun und dass sie es damals lieber gleich zusammen "Frail Limb Nursery" vom Albung gezogen sowie gegen "Me inside" eingetauscht haben, aber so viel jetzt bestimmt auch nicht, wenn mensch bedenkt, dass allein zum Zeitpunkt dieser Entscheidung bereits 15 verschiedene Versionen der Scheibe am internationalen Markt waren.

      Bis heute wurde die selbstbetitelte von Slipknot durch Roadrunner sowie kooperierende Distributoren inklusive ca. 20 Fehlpressungen bereits 175 mal (wieder)veröffentlicht weltweit.

      Quelle: discogs.com

    • Vor 22 Tagen

      Bzw. hat die Hauptseite zu Slipknot wohl nur die 175 derzeit auf der Plattform erhältlichen Versionen gelistet, auf der Unterseite der selbstbetitelten Platte sind es aktuell 215 Einträge unterschiedlicher Versionen.

      Muss also nicht mal unbedingt die letzte 25th Anniversary-Edition der Platte für dieses Jahr gewesen sein. :)

    • Vor 22 Tagen

      Wie so häufig, wenn im Leben einschneidende Veränderungen eintreten, stellen sie sich bereits nach kurzer Zeit als die viel bessere Alternative dar - so wie auch hier. Für mich als Späteinsteiger war die 10th An. eine perfekte Setlist, zumal Me Inside einer ihrer stärksten Songs überhaupt ist. Statt wieder irgendeinen dahergelaufenen Kollegen zu fragen, wie er sich an seinem Geburtstag fühlt mit dem neuen Jahr XY, verbleibe ich doch lieber bei einer Nonsens-Re-Lease-Party, auch wenn der bessere Albumtitel durch den zweiten Song des Nachfolgealbums hätte benannt werden müssen: People=Shit. Geburtstage und überflüssige Nonsens-Gratulationen im Reallife, aus denen sich biederster Smalltalk entwurmt demnach ebenfalls=Shit.

    • Vor 22 Tagen

      Wie wäre es denn mit einem Zweihundertster-Release-Release?

    • Vor 22 Tagen

      Zweihundertfünzig, d'uh.

    • Vor 22 Tagen

      Stimmt natürlich. Zwischendurch vielleicht noch ein paar Retrospektiv-Releases, wo man sich z.B. nostalgisch an den 50. erinnern kann :)

  • Vor 22 Tagen

    Musik, die gerne richtig fies sein und ernstgenommen werden möchte.

  • Vor 21 Tagen

    Dieser Kommentar wurde vor 21 Tagen durch den Autor entfernt.

  • Vor 21 Tagen

    Was Nirvana noch mit einer Prise Humor versucht haben, vollendeten Slipknot damals im nächsten Kapitel "Stimme der Generation" wie folgt:
    Passiv-Aggressive Wut-Psychosen und das unmissverständliche Verstecken vor dem Feind, das "gar nicht so sehr gesehen werden wollen". Die von Cobain so verhasste Widersprüchlichkeit zwischen Rampenlicht und bösartiger Pseudo-Introvertiertheit wurde hier, im Sommer 1999, professionalisiert und kompromisslos ausgearbeitet.
    Wer wartet schon in einer Muschel/Hülse, outet sich als Quasi-Insekt oder ähnliches und möchte gar keinen Besen schwingen, um Schulpflichtige zu beeindrucken?
    Was ihnen leider nicht so gut gelungen ist - zum Glück - ist, dass die scheinbare Ablehnung gegenüber Melodien, wie diese beispielsweise die Nevermind großflächig auszeichnen, nicht ganz so zum Tragen kommt. Was die Quantität angeht, versuchen Slipknot mit diesem Konzept zu brechen - klare Sache. Die Qualität hingegen ("Wait and Bleed"; "Spit it Out"; "Eyeless"; "Purity"; "Me Inside") offenbart von Anfang an, dass wir es hier mit intuitiv begnadeten Songwritern zu tun haben werden, was sich spätestens in den beiden letzten Spätwerken nochmals bestätigen wird. Was hätte Cobain von Slipknot gehalten(?), die Frage bleibt.
    Hätte er auch dort in der ersten Reihe gestanden und gefragt, ob sie einen bestimmten Song spielen können, wie er es bei Kirk Hammett getan hat? Wohl kaum.
    Wahrscheinlich hätte er Taylor am liebsten mit seiner Gitarre eine übergebraten, aber nicht, weil Taylor die oben benannte Widersprüchlichkeit zwischen Ästhetik und roher Kunst viel besser beherrschte von Anfang an als er, sondern, weil jener Talyor seit Beginn bereits zwei Gitarristen hatte und sich auf sein Gesang und Songwriting konzentrieren konnte.
    Und, weil Cobain ebenfalls am liebsten Dave Grohl von Anfang an eine Maske hätte aufsetzen wollen, was auch durchaus förderlich gewesen wäre, begutachtet man in aller Ruhe das Unplugged-Grinsen im furchtbaren Rollkragenpulli - pure Hell.

    Zum Schluss ist festzuhalten, Geburtstage zu feiern mit Slipknot ist in etwa so, als wenn man in Erziehungsseminaren lernt, wie man schwer Erziehbare erzieht, nämlich am besten gar nicht. Einfach schreien lassen und das dann am Ende als seine eigene Strategie verkaufen, wie man das Ding am besten durch wuppt...

    ...nun, und dass die 666 dann in jeglicher Hinsicht von Anfang an unter keinem guten Stern stand und als Summe der Mitgliederanzahl + VÖ-Jahr (9+99) praktisch einfach umgedreht wurde - origniell, but: geschenkt.

    Happy Birthday nachträglich, Slipknot! Und Danke, dass ihr mich am Ende dann doch noch von eurer Genialität überzeugen konntet, die allerdings viel zu lange Brach lag zwischendrin. Oder wie ihr bzw. Corey es formulieren würde: "Ich muss laut lachen, ich wünschte, das würde mir nicht gefallen" (Wait And Bleed). Bussi.

    • Vor 21 Tagen

      Im Vergleich zu Nirvana sind die Slipknots sinnbildlich nur irgendwelche Pausenclowns: Lyrisch, gewollt (anti-)ästhetisch und auch im Verhältnis: Songs, die zünden / im Gedächtnis bleiben (Quantität / Qualität).
      Konnte mir aber 15 Jahre nach Veröffentlichung mal bei ner Party Wait and bleed anhören, ohne dabei sofort Zustände zu bekommen...
      Am Anfang habe ich es gehasst, wie fast alles
      Nu-Metal-Breiige.
      Das selbstmitleidige Gehabe kommt halt bei den ganzen Nu-Metal-Acts nicht so gut rüber, wenn kein richtiger Hintergrund dafür da ist.
      Der liebe Kurt hätte sich spätestens ab 99 die Kugel gegeben, wenn er gesehen hätte,
      was die total-sellout Spätausläufer der "Rock-Musik" im weitesten Sinne daraus gemacht haben.
      Naja sei es drum, Fehler macht jeder...
      Selbst einer meiner Helden die Band Primus hatte sich mMn zu sehr an diesen damaligen Mainstream angebiedert mit dem Album Antipop und schrecklichen Fred Durst Colabs usw...
      Haben aber zum Glück wieder die Kurve gekriegt.
      Es gab aber auch so Back-to-the-roots Musik wie The White Stripes, ich denke, da wär er eher beim Konzert gewesen.

    • Vor 21 Tagen

      Naja, also, ich hab verinnerlicht, dass Selbstmitleid immer noch die beste Waffe gegen FDP-Kapitalismus ist. Hier packt man das Übel durch Einschleusung direkt an der Wurzel.

    • Vor 21 Tagen

      Selbstmitleid hin oder her...
      Es kommt nur auf das "Wie" an.
      Wer es besser transportieren kann durch die Musik
      und da Slipknot überhaupt ansatzweise im gleichen Atemzug zu nennen wie Nirvana,
      ist schon sehr ambitioniert mMn,
      aber das war die FDP auch einmal.

    • Vor 21 Tagen

      Ich bezog mich ja auf die Widersprüchlichkeit, die durch Slipknot besser zum Tragen kommt, weil Nirvana ja offenkundig - in der Nachbetrachtung vielleicht viel deutlicher - geniale Songideen hatten, es daher gar keine Widersprüchlichkeit in Wirklichkeit gegeben hat, ¿comprendido? Und Songwriting ohne Selbstmitleid!? Wo soll denn das bitte enden, Viva la Vida? ;)...

    • Vor 21 Tagen

      ...mal abgesehen davon, dass Kurt durchaus einen ganz schönen Schalk im Nacken hatte, der bei Corey wohl keinen Platz gehabt hätte, denke ich, dass Kurt Cobain insbesondere durch sein teils zur Schau getragenes Selbstmitleid viel für die Emotionalisierung des Mannes beigetragen hat, was bis heute noch als Jammertum abgetan wird, traut man sich dann mal wirklich auch ohne Lösung (Männer müssen Lösungen finden) eines Problems sich trotz der Widrigkeiten des Lebens zu öffnen und teil zu haben, am Gesellschaftlichen Passions-Diskurs :).

    • Vor 21 Tagen

      Ah, ich denke, jetzt haben wir eine Diskussionsgrundlage, ohne: ein zur "Schau-getragenes-Überangebot-an-Bemühtheit-möglichst-tiefgründig-ausformuliert-oder-sonstwie-Studienkalenderspruchreif-pseudo-Goethemäßig-intellektuell-zu-klingen", wie ich es dir einfach mal unterstelle ;)
      Wie gesagt, Selbstmitleid muss nicht immer schlecht sein in der Musik. (im Sinne von Jammertum, und ëhm.. wer unterstellt Kurt Jammertum eigentlich?)
      Selbstmitleid bzw. Verletzlichkeit kann ein Faktor sein, der bspw. direkt transportiert wird durch Worte,Lyrics (direkt), Gesangsstil (indirekt), Musikalische Untermahlung (schwankt zwischen indirekt / direkt) und der Symbiose aller 3 Faktoren.
      Dabei kann man noch unterscheiden, ob der Künstler bzw. Band, die Absicht hatte etwas künstlerisch suggestiv zu vermitteln, so dass man 2mal 3mal oder 1000mal hinhören kann um noch neue Facetten zu entdecken, wie er sowas wie Emotion oder konkret Selbstmitleid vermitteln will und kann, oder:
      Weniger suggestiv einem das ungewollt direkt in die Fresse plärrt und die Message klar ist, aber ebend flach, im Vergleich,
      da künstlerisch nicht so hochwertig verpackt.
      Als Negativbeispiele in der Musik würde ich hier nennen:
      Fast alle Lieder von den Böhsen Onkelz,
      selbst Bomberpilot transportiert ziemlich direkt
      die Sehnsucht nach einer sinnfreien Beendigung
      des Lebens, hinter der "harten" Fassade isses aber eindeutig nur eines: platt transportiertes Selbstmitleid / Sehnsucht nach Tod oder gar ein Schrei nach Liebe.
      Bei denen ließe sich die Liste ewig weiterführen.
      Weitere Künstler, die mit relativ einfachen Mitteln einem ungewollt das Selbstmitleid "aufzwingen":
      Apache : Mann muss
      Slipknot : Viele Lieder
      genau in dieser Reihenfolge würde ich auch nach "Plattheitsgrad" von schlimm zu weniger, aber immer noch schlimm, gewichten.
      Da es manche künstlerisch einfach weniger gut drauf haben und manche mehr.
      Gute Besipiele:
      Nirvana, viele Lieder, die einem bei der eigenen Verletzlichkeit abholen, es müssen nicht mal direkt die Lyrics sein, aber ebend das Zusammenspiel, der obigen 3 Faktoren.
      Die Intensität , die Kurt und seine Band bei einem Lied wie Lake of Fire bei einem unplugged zeigt und singt, geht zigfach tiefer, als jedes Tönchen oder jedes Gegröle, das Corey bei den Slipknots je versucht hat.
      Das ist verletzlich und härter zugleich, als jede Form von verzerrter Untermalung oder klarem Klargesang,
      bei der Corey versucht "emotional" zu wirken mMn.
      Diese Gabe haben nicht Viele, bei Cobain ist es nicht nur der "Schalk im Nacken" wie du es nennst,
      er ist natürlich auch im Guten, wie im Schlechten Produkt seiner Umgebung gewesen: Super Musiker und Backgroundsänger mit Novoselic, Grohl obendrauf
      + Drogen
      + Courtney
      + Weltschmerz und das Hassen des Rockstarbusiness an sich und und und...
      Bei Slipknot sind die Musiker drumherum auch gut keine Frage..., aber die Drumparts hab ich auch schon so und besser von Sepultura gehört, ohne Clown.
      Gerade die Seele in der Musik braucht keine Maske,
      Kurt war einfach nur Kurt. Corey war Vordergründig der angeblich Harte mit der Maske. Kurt brauchte keine Maske.
      Mit den Masken wollten die Slipknots zum Teil nur ihre eigene Gewöhnlichkeit abdecken, um ja nicht gewöhnlich zu wirken, sondern crazy, hip, ausgeflippt , flippig und jaaaa nicht langweilig. (Mittelstand High School Normis ebend)
      ... ich schweife ab: weitere gute Beispiele für den richtigen Transport von Verletzlichkeit aus einem Guss:
      The Weeknd : After Hours Album speziell
      Tori Amos: Under the Pink
      (Diese Beispiele habe ich bewusst aus der Pop Richtung gewählt, weil es für mich Alben sind, die zwar vom Sound her nicht so hart nach außen hin daherkommen wie die Slipknots, aber eigentlich im Kern auch deutlich härter, verletzlicher und "im guten Sinne" selbstmitleid-transportierender sind.)

      Nichtsdestotrotz will ich als der einzig wahre Gatekeeper des True-Hardcore auch in die Bresche für Bands wie Sick-of-it-all springen, bei denen die Verletzlichkeit ganz offensichtlich im Zusammenhang mit ihrer Video-Kunst gezeigt wird,
      weil der harte Kern einfach bei Hardcore hart bleiben muss, aber das Selbstmitleid und die Verletzlichkeit werden dennoch eindeutig transportiert, aber ebend einfach mit mehr Coolness und Schalk im Nacken als bei den Slipknots...
      Sind wir nicht alle ein bisschen Potientials for a fall?

      https://www.youtube.com/watch?v=ZBopqyfkzY…

      Im Grunde genommen is aber eh alles Geschmackssache und die Musik, mit der man sozialisiert wurde, liegt dir vielleicht eher am Herzen wie mir, in dem Fall die Slipknots.

    • Vor 21 Tagen

      Ach ja, hab schon länger nicht mehr "Gremlins" gesehen, fällt mir da gerade ein...

    • Vor 21 Tagen

      Das Jahr ist '94. Der Herbst ist schon da. Und die Entscheidung, die Eltern vor allem anderen erst mal zur "Organisation" eines E-Bass im geteilten Haushalt zu formen, ist seit einigen Tagen offiziell in Stein gemeißelt.

      https://www.youtube.com/watch?v=8RI-dvINRYc

    • Vor 20 Tagen

      Das Jahr ist '64. Der Sommer ist wieder da.
      Hello hello hello HELLO!
      https://www.youtube.com/watch?v=lprsI59WEl…

    • Vor 20 Tagen

      Das Jahr ist '84. Der Winter ist da und es ist Karneval!
      COME AS YOU ARE!

      https://www.youtube.com/watch?v=x1U1Ue_5kq…

    • Vor 20 Tagen

      The year is 94, in the trunk is raw, in the rear view mirror the motherfucking law