laut.de-Kritik
Unterhaltsames Songwriter-Paket mit Ecken und Kanten.
Review von Kai ButterweckMoby, DJ Spiller, Alex James, Gregg Alexander, DJ Armin Van Buuren: Sophie Ellis-Bextor hat in den vergangenen 17 Jahren schon mit den verschiedensten Musikern zusammengearbeitet. Auch für ihr mittlerweile fünftes Studioalbum "Wanderlust" nahm die britische Musikerin die Dienste eines Externen in Anspruch. Die Rede ist von Ed Harcourt – einem der wohl sanftmütigsten englischen Singer/Songwriter der jüngeren Vergangenheit.
So verwundert es natürlich auch nicht, dass das Ergebnis dieser Zusammenarbeit mit hippem Dance-Pop à la "Murder On The Dancefloor" nur noch wenig zu tun hat. Stattdessen präsentiert das Duo phasenweise überdurchschnittliche Songwriter-Kost, bei der Ed Harcourt im Background die Regler-Strippen zieht, während Sophie Ellis-Bextor im Rampenlicht den Part der gereiften Pop-Grand-Dame übernimmt.
Zwischen den beiden fungiert ein klassisch besetztes Ensemble, das sich mit eingeworfenen Sound-Highlights gekonnt in Szene setzt. Dabei steht Vielfalt ganz oben auf der Liste. Ein bisschen Oriental-Bombast ("Birth Of An Empire"), aufflackernde Tori Amos-Anleihen ("Until The Stars Collide"), solider Gitarren-Pop ("The Deer And The Wolf") und Ausflüge in trippelnde Alternative-Folk-Welten ("13 Little Dolls"): In punkto Abwechslung hat "Wanderlust" einiges zu bieten.
Auch die Sängerin weiß das stets mit Unerwartetem aufblitzende Hintergrund-Treiben ihrer Mitstreiter zu schätzen. Wahlweise berührend und melancholisch oder peppig und schwungvoll mimt die Londonerin eine mit Ecken und Kanten behaftete Bardin, die sich im luftig geschnürten Handmade-Korsett hörbar wohl fühlt.
Einzig der Mangel an umgarnenden Harmonie-Highlights lässt am Ende einen kleinen Fleck auf der ansonsten blütenweißen musikalischen Weste zurück. Ein zwar nicht unerhebliches Manko, aber mit Sicherheit kein Grund, den Zeigefinger allzu dick anschwellen zu lassen.
4 Kommentare
Ist ein wirklich anständiges Album geworden. Definitiv ihr bestes Album seit dem Debüt, und das war auch nur wegen der Hits toll. Stimmlich ist sie hörbar gereift, der neue Stil steht ihr gut. Hoffentlich gehts in der Richtung weiter.
Muss auch sagen dass mich das Albm positiv überrascht hat. Erinnert mich ein bisschen an die guten Sachen von Maria Mena. Hoffe es geht weiter in die Richtung. Young Blood find ich zwar eklig, der Rest begeistert abet- zB 13 Dolls oder Cry to the beat of the bell. So einen großen Hit wie Murder on the dancefloor oder Groovejet wird sie aber leider nie wieder haben.
Also ich find's cool. Die alten Alben waren ja nicht so wirklich mein Stil, aber ich mochte sie trotzdem irgendwie.
Nun sagt mir die Musik wesentlich mehr zu und da sind ein paar wirkliche Knallersongs drauf.
Man hört sogar hier und da mal ein paar E-Gitarren. Sehr cool.
"Cry to the beat of the band" rockt sogar.
Hm, ich weiß nicht. Ich hab's nur flüchtig durchgehört, aber richtig super find' ich's nicht.
Stellenweise schon nette Songs ("Cry To The Beat"), aber auf mich wirkt das Ganze ziemlich lieb- bzw. seelenlos. Die kann ja nichts für ihre Stimme, aber der Vortrag ist doch immer ziemlich reserviert und unnahbar. Das macht das alles ein bisschen kaputt, wenn man mich fragt.