laut.de-Kritik
Brutaloriffs, Elektronik und Prongs Tommy Victor.
Review von Michael EdeleEs scheint tatsächlich, als gehörten die World Music-Zeiten im Soulfly-Camp endgültig der Vergangenheit an. Auf "Dark Ages" deuteten sie es bereits an, und "Conquer" ließ eigentlich keinen Zweifel mehr daran. Max und Co. spielen nicht mehr lange um den heißen Brei herum, sondern hauen mit Ansage auf die Nuss.
"Omen" ist somit in erster Linie ein Thrash-/Hardcore-Brocken geworden, dem man die Cavalera-Federführung zu jeder Zeit anhört. Ohne Vorwarnung peitscht der Opener "Bloodbath & Beyond" ein Vier-Akkorde-Riff um die Ohren, über das Maxe seine selten zweideutigen Vocals bellt. Soweit, so gut, so unspektakulär.
Dabei kommt die Scheibe keineswegs ohne Überraschungen daher. Die steht bereits mit "Rise Of The Fallen" an. Der Track zeigt von Anfang an eine sehr elektronische Schlagseite. Die Gitarrenarbeit bleibt typisch Soulfly, doch sowohl die Elektronik als auch die Gastvocals von Greg Puciato (The Dillinger Escape Plan) weichen deutlich von den gewohnten Trademarks ab.
Nach wie vor ein enormer Pluspunkt im Soulfly-Gefüge ist Gitarrist Marc Rizzo, der stets tolle Ideen in Sachen Soli parat hat. Schließlich muss er weitgehend die teilweise eher eindimensionalen, zuweilen fast stumpfen Brutaloriffs seines Chefs nachholzen. Auf Anhieb könnte man jedenfalls behaupten, dass die melodische Nummer "Kingdom" aus der Feder des Leadgitarristen stammt.
Nicht nur Puciato hat Gastvocals beigesteuert, auch Prongs Tommy Victor setzt seine markante Stimme in dem fett groovenden "Lethal Injection" ein. Unrecht hat der gute Max jedenfalls nicht, wenn er behauptet, dass diejenigen, die "Conquer" mochten, "Omen" lieben werden. Soulfly klingen besser und kompakter denn je.
Daran mag auch Produzent Logan Mader (Cavalera Conspiracy, Gojira, DevilDriver) seinen Anteil haben, der Oldschool-Thrashern wie "Jeffrey Dahmer" oder "Off With Their Heads" einen enorm druckvollen Sound verpasst hat.
10 Kommentare
Also die Conquer mochte ich wirklich gerne, aber mit diesem Album werde ich nicht so ganz warm. Der Anfang ist sehr stumpf und unspektakulär, hat aber einen netten Groove, bei Rise of the Fallen nervt der Gastsänger, musikalisch ist das Lied aber ok. Die ersten guten Lieder sind Lethal Injection und Kingdom, während Jeffrey Dahmer in Belanglosigkeit verschwindet. Das ist echt so ein 08/15 Song. Off with their Heads wird erst gegen Ende gut. Erst ab Vulure Culture gewinnen die Lieder richtig an Klasse und Soulfly VII ist ja wohl das geilste Outro, dass sie je gemacht haben. Aber ingesamt hat die Platte eine sehr pfaden Beigeschmack. Naja, vielleicht muss die ich noch ein paar mal hören. Freue mich trotzdem aufs Konzert am 25. in Braunschweig.
Mag Rise Of The Fallen, Puciato rockt!
Hmm finde es eher ein wenig zu eindimensional.
Sicher kein schlechtes "Metal"-Album, wer sich aber Soulfly wünscht, wie sie es auf den ersten 4 Alben gemacht haben, wird hier enttäuscht.
das ist schon für mich als 14 jähringen soulfly liebhaber eine echte enttäuschung..ich fand conquer schon echt nicht gut und habe mir wegen vorwarnungen das omen album erst im internet angehört obwohl ich mich immmer auf der cd uüberraschen lassen will.
Omen war mein erstes Soulfly Album und es gefällt mir wirklich gut. Man merkt schon, dass sie sich im Laufe der Zeit geändert haben. Der eingefleischte Soulfly-Fan wird möglicherweise enttäuscht sein, trotzdem haben Soulfly mit Omen ein klasse Album abgeliefert. Sicherheitshalber aber vorher reinhören
Anspieltipps:
Kingdom
Off With Their Heads
Mega-Doom
Was sich auf "Conquer" angedeutet hat wird hier vollendet. Eine Thrash-Abrissbirne! Wer die älteren Scheiben mag, wird hiermit wohl nicht warm werden. Alles in allem ganz ordentlich. Die "Conquer" war aber besser.