laut.de-Kritik
Alte Klänge in neuem Glanz.
Review von Michael EdeleIm EBM-Bereich gibt es schon seit geraumer Zeit ungefähr so viel Innovation und Abwechslung wie auf Kapitän Iglos Speiseplan. An dieser (traurigen) Tatsache ändern auch die beiden Schweden von Spetsnaz nichts, jedoch lassen sie alte Klänge in neuem Glanz erstrahlen.
Nachdem "Grand Design" von den beiden in Schweden schon eine ganze Zeit lang als Eigenproduktion vertrieben wurde, hat sich jetzt das deutsche Out Of Line-Label ein Herz gefasst und die Band unter Vertrag genommen. Als Fehlentscheidung wird sich das mit Sicherheit nicht herausstellen, denn die Reaktionen des Publikums auf die Band bei ihren bisherigen Live-Auftritten kann nur als euphorisch beschrieben werden. Das große Design wurde also noch mal neu gestaltet und mit entsprechenden Bonus-Tracks und neuem Cover ausgestattet.
Nicht wirklich neu ist hingegen der Sound, den Stefan Nilsson und Pontus Stalberg da unters Volk bringen. Dass die beiden glühende Verehrer der legendären beiden Nitzer Ebb-Scheiben "That Total Age" und "Belief" sind, können und wollen sie auf ihrem Debütalbum gar nicht verheimlichen.
Das geht dann zwar so weit, dass man schon beinahe von einem Plagiat reden kann, doch die Songs an sich sind wirklich nicht von schlechten Eltern. Hinzu kommt noch eine gute Produktion, und fertig sind diverse Tanzflächenfüller wie der Opener "Grand Design", das daran anschließende "Plaything", "Silent Screams" oder mein heimlicher Favorit "Foul Play".
Es ist zu erwarten, dass dieses Album die Fans in zwei Lager spalten wird. Die einen, welche jegliche Eigenständigkeit des Debüts der Schweden bemängeln werden und die anderen, die einfach nur gute EBM-Mucke wollen und dazu entsprechend abtanzen. Entscheidet selbst.
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