laut.de-Kritik
Stinkwütender Metalcore aus viel zu feiner Gegend.
Review von Michael EdeleStampin' Ground sind mit Sicherheit die amerikanischste Band aus England, die ich je gehört habe. So einen stinkwütenden Metalcore erwarte ich normalerweise vielleicht aus New York oder ähnlichen Gegenden, aber nicht aus Cheltenham, England.
Doch egal wo die Jungs her kommen, sie machen ihre Sache verdammt gut. Geschickt pendeln sie zwischen fett groovenden Hardcore-Passagen und mächtigen Thrash-Riffs hin und her und lassen neben simplen Geschrubbe auch immer mal wieder eine kleine technische Finesse hören. Somit sind nicht nur Namen wie Merauder oder Hatebreed ständig präsent, sondern neben den übermächtigen Slayer blitzen auch immer mal wieder Erinnerungen an meine alten Helden von Demolition Hammer auf. Bei dem Intro zu "Unmarked Grave" scheint man bei Slayer etwas zu genau hingehört zu haben, aber das wollen wir mal durchgehen lassen.
Lief mir das letzte Merauder-Album "Bluetality" auch schon ganz gut rein, so gebe ich "A New Darkness Upon Us" doch noch den Vorzug, da die Engländer das Gaspedal ein bisschen häufiger durchdrücken, was das Rübeschütteln einfach angenehmer macht. Kein Halten für den Nackenmuskel gibt es vor allem bei dem Groove-Monster "Bear The Scars", das live zur absoluten Mitgrölhymne avancieren dürfte, und das mit leichtem The Haunted-Touch versehene "Ashes To Scatter". Die ausgedehnten Touren mit Bands aller metallischer Couleur scheint sich auch auf das eigene Songwriting ausgewirkt zu haben.
Zwar hat sich nach den Aufnahmen Basser Ian aus dem Line-Up verabschiedet, aber mit Ben Frost haben sie schon einen neuen Mann, der Ian live auch schon mal vertreten hat, und mit dem sie hoffentlich auch hier in Deutschland für den einen oder anderen Moshpit sorgen werden.
Noch keine Kommentare