laut.de-Kritik

Lemmy sollten sie damit auf ihrer Seite haben.

Review von

Auch in dieser Redaktion wurde schon gefragt, warum das plötzlich lustig sein soll, bloß weil da Persiflage drauf steht. Tja, vielleicht weil es auch früher schon lustig war, man sich aber ärgerte, dass die Typen damit Erfolg hatten. Viele dachten ja, Steel Panther meinen das Ernst.

Doch mnan muss nicht erst ein hoffnungslos sinnfreies Interview lesen oder eine perfekt durchchoreografierte Show des Quartetts sehen, um zu wissen, dass Ernsthaftigkeit das Letzte ist, was der Band in den Sinn kommt. Angesichts des an Da Vincis "Abendmahl" angelehnten Coverartworks sowie den gewohnt testosteron- bzw. hormongesteuerten Texten bleiben keine Fragen offen. Aber kommen wir mal zum Sound.

Geht man allein von den akustischen Gitarren aus, könnten auch gleich Metallica loslegen. Die haben mit ähnlichen Elementen gearbeitet und tatsächlich ist der Opener "Pussywhipped" auch eine der härteren "All You Can Eat"-Nummern.

"Party Like Tomorrow Is The End Of The World" kennt man bereits als Videosingle - und die Nummer bietet natürlich das volle Partyprogramm. Ähnlich sieht es bei "Gloryhole" aus, das die Live-Feuertaufe bereits anstandslos überstand und nahtlos an alte Glanztaten anknüpft.

Mit wahrlich herzzerreißenden Texten wie "There was so much love on your face, I couldn't see the tears" in "Bukakke Tears" wird doch auch die weibliche Fanschaar bedient - in welcher Form auch immer ... Wer so verdammt gut aussieht, hat es eben schwer. Darüber erfährt man in der zweiten Ballade "The Burden Of Being Wonderful". Dass manche Damen nur dann wirklich hübsch sind, wenn sie nicht den Mund aufmachen ... wer kennt das nicht?

Über geschmackliche Entgleisungen sollte man sich in Sachen Steel Panther eh nicht mehr beschweren. "All You Can Eat" wartet mit mehr als genügend Anstößigkeiten auf - die tatsächlich dazu führen könnten, dass man den Spaß, genau wie beim Vorgänger geschehen, auf den Index schickt. Die zuständigen Instanzen sind dazu vermutlich blöde genug.

Rein musikalisch zeigt das Quartett zwar Qualität, doch wenn man um die spieltechnischen Möglichkeiten der Herren Satchel und Stix Zadinia weiß, verwundert es hin und wieder doch, dass sie nicht für ein paar Glanzlichter gut sind. So oder so dürften sie mit der Boogie Woogie-Nummer "Ten Strikes Your Out" zumindest Lemmy felsenfest auf ihrer Seite haben.

Selbst wenn man nicht zu denen gehört, die sich kaputt lachen, fallen die Worte "dick", "pussy", "tits" oder "load" - Stell Panther bürgen auch auf Album Nummer vier für gute Laune. Und falls ihr es noch nicht gemerkt haben solltet: Die Truppe aus L.A. macht Mucke für den Frühling da draußen.

Trackliste

  1. 1. Pussywhipped
  2. 2. Party Like Tomorrow Is The End Of The World
  3. 3. Gloryhole
  4. 4. Bukakke Tears
  5. 5. Gangbang At The Old Folks Home
  6. 6. Ten Strikes You're Out
  7. 7. The Burden Of Being Wonderful
  8. 8. Fucking My Heart In The Ass
  9. 9. B.V.S.
  10. 10. You're Beautiful When You Don't Talk
  11. 11. If I Was The King
  12. 12. She's On The Rag

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