laut.de-Kritik
Eine Hookline? Ein bleibendes Riff? Fehlanzeige.
Review von Michael EdeleIn den Staaten sind Suicide Silence dank ihres unermüdlichen Tourwillens mittlerweile eine angesagte Nummer. Ob auf den großen Festivals oder zusammen mit sehr unterschiedlichen Bands (Carcass, Walls Of Jericho oder bald wieder mit Black Label Society): Die Jungs aus Riverside rasten nicht.
Während sich der Metalcore weitgehend wieder gesund geschrumpft hat, ist im Deathcore stellenweise noch unübersichtliches Wuchern angesagt. Mit "No Time To Bleed" stellen Suicide Silence allerdings eindrucksvoll unter Beweis, dass sie gute Chancen haben, den möglicherweise abflauenden Hype ohne Probleme zu überleben. Ob es ihnen aber gelingt, auch außerhalb dieses Genres viele Freunde zu finden, wage ich in gewissem Maße zu bezweifeln.
Klar, die Songs auf der neuen Scheibe killen alle von vorne bis hinten und sind prallvoll mit technischen Spielereien und Breakdowns. Wer aber vielleicht mal sowas wie eine Hookline oder auch nur ein länger im Gedächtnis haften bleibendes Riff sucht, steht auf verlorenem Boden.
Hier regiert die brachiale Gewalt, die mit dem Opener "Wake Up" startet, mit "Smoke" einen vorläufigen Höhepunkt findet, sich im Titeltrack fortsetzt und mit "Genocide" teilweise ins Nirwana schießt.
Vor allem Shouter Mitch Lucker scheint seinen Stimmbändern immer wieder irreparablen Schaden zuzufügen. Was sich der Kerl da durch die Lungenflügel presst, kann echt nicht gesund sein. Da will die Instrumentalfraktion natürlich nicht nachstehen und setzt auf unzählige Tempiwechsel, kurze Akustikparts, irrwitzige Soli und die ein oder andere Industrial-Einlage.
Zwischendrin gibt es mit "Wasted" noch ein für die Band eher ungewöhnliches Instrumental. Ungewöhnlich nicht nur deswegen, weil man dort im Hintergrund zur Musik wohl sowas wie die Bandaufzeichnung eines Polizeinotrufs hört. Sondern vor allem, weil die Musik richtig schleppend und düster gehalten ist, was für Suicide Silence als Neuland betrachtet werden muss.
11 Kommentare
zwar nix neues im deathcore sektor, jedoch finde ich "wake up" wahnsinnig fett.
kamen mir zu anfang - glaube das war 2004 - jedoch um einige nummern brachialer vor.
deren song "destruction of a statue" war damals der hammer zusammen mit wfahm - uptown girl.
so ein bandname da kann die mucke ja nur scheisse sein
*gähn* klingt langweilig.
Tja "Wake Up" ist ein Hit. Vllt noch "Lifted" aber der Rest ist Grütze.
@zugehoert (« so ein bandname da kann die mucke ja nur scheisse sein »):
ähem
da gibt es tausend schlechtere Namen mit schlechter musik
Aber The Cleansing war doch im
enddeffekt besser, vor allem Unanswered und Bludgeoned
Das neue geht so, Wake up is okay, aber die vermeintliche restliche "Grütze" empfinde ich lediglich als anderes Gespiele
Ich finde halt einfach man hört auf der neuen Scheibe ziemlich gut, wo die Jungs musikalisch herkommen. Mir kommen einige Parts ganz schön Black vor - mein lieber Schwan! Ist aber nix schlechtes. Ich finde genau damit umgehen sie den "Deathcore-Hype". Es ist eben nicht genau das typische. Fette Scheibe, gibts nix!