laut.de-Kritik
Gelungene Symbiose aus Metal, Dudelsack und Dance Beats
Review von Michael Edele"Labyrinth der Sinne" zeigt Tanzwut deutlich gereifter und entschlossener, als der Vorgänger. Die Songs sind weniger experimentell und klingen dadurch wesentlich kompakter, sprich: eingängiger.
Moderne tanzbare Sounds sind auf "Labyrinth der Sinne" angesagt. Metal-Gitarren kombiniert mit Dudelsack, Dance Beats und Teufels markanter Stimme. Der Opener "Tanzwut", welcher live schon des öfteren zu hören war, bildet eine Art Verbindungsstück zwischen Debut und neuer Scheibe und ist gleichzeitig auch als Anspieltip zu empfehlen, wenn man sich einen kurzen Eindruck verschaffen will.
Bezüge zu barocken Klängen sind nur noch bei dem Song "Gigolo" zu hören, dessen Melodie auf einem Renaissance-Stück basiert. Ein weiteres sehr interessantes Stück ist "Götterfunken", das auf Passagen aus Beethovens "Ode an die Freude" basiert. Außerdem findet sich hier Mephistos Monolog aus Goethes "Faust" wieder. Leisere Klänge, die der Band ebenfalls sehr gut zu Gesicht stehen, werden dann bei "Niemals ohne Dich" angeschlagen.
Als gelungene Überraschung möchte ich die Cover-Version von "Bitte Bitte" (Original von den Ärzten) werten, welches in der Tanzwut-Interpretation sehr gut funktioniert. Wie schon beim Cover von Black Sabbaths "Iron Man" (bei Tanzwut "Eisenmann") wurde das Stück durch den Einsatz der Sackpfeifen eindeutig bereichert.
Textlich bieten Tanzwut wieder das volle Programm: Leidenschaft, Extase, unerfüllte Liebe, eben ein
"Labyrinth der Sinne".
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