laut.de-Kritik

Gute Metalcore-Tracks und ein richtig geiler Thrasher.

Review von

Mit ihrem letzten Album "The Darkest Red" waren The Agony Scene nicht unbedingt auf dem Weg in den Metalcore-Himmel. Ganz im Gegensatz zu dem, was das Label uns gern weisgemacht hätte, handelte es sich dabei nicht um die musikalische Offenbarung, sondern um eine schlicht und ergreifend ganz gute Scheibe, die unter den hundert anderen Veröffentlichungen in dem Genre aber auch nicht weiter hervor stach.

Solcherlei Versprechungen geben Century Media erst gar nicht ab, sondern verlassen sich lieber drauf, dass The Agony Scene mit ihrer Musik genug sagen. Und die Rechnung geht eigentlich auch ganz gut auf. Der ganz große Wurf ist "Get Damned" mit Sicherheit auch nicht, aber die Band hat sich musikalisch immerhin etwas geöffnet. So finden sich auf der Scheibe einige recht straighte, dafür aber auch direkt zündende Tracks, die vor allem live mächtig abgehen sollten.

Da ist zum einen das sehr simple, dafür effektive "Predation", das mit einer griffigen Melodie ausgestattete "Dances With The Devils" oder "Rattle Me Bones" und das sehr geile "Will To Bleed". Natürlich haben sie auch ein paar recht typische aber gut gemachte Metalcore-Tracks dabei, aus denen aber der Opener "Barnburner" mit seinem deutlichen Einschlag in Richtung Hardcore und einigen coolen Gangshouts heraus sticht. In eine ähnliche Kerbe schlägt das schnelle "Adversary", das nur bedingt interessante "White Knights" und auch das ganz ordentliche "Deliverance".

Wie gesagt zeigen sich The Agony Scene inzwischen deutlich offener und haben mit "Rapture" einen astreinen und sehr geilen Thrasher mit dabei, der mächtig nach vorne peitscht. Nicht ganz so heftig, sticht mit seinen zum Teil sehr schrägen Akkorden auch das ansonsten ziemlich straighte "The Opposition" heraus.

Die meisten Experimente wagt aber "Old Scratch", nicht nur was das Riffing angeht, sondern vor allem mit dem Gesang. Mike Williams streut ein paar cleane Vocals ein, und der Versuch geht bestens auf.

"The Darkest Red" war ein mehr oder weniger verzichtbares Album, das weit davon entfernt war, The Agony Scene ein eigenes Gesicht zu verpassen. "Get Damned" zeigt zumindest eine Band, die sich deutlich mehr darauf konzentriert, was ihnen Spaß macht, als auf irgendwelche Trends und Konventionen.

Trackliste

  1. 1. Barnburner
  2. 2. Predation
  3. 3. Dances With Devils
  4. 4. Adversary
  5. 5. White Knights
  6. 6. Rapture
  7. 7. Deliverance
  8. 8. Rattle Me Bones
  9. 9. The Opposition
  10. 10. Will To Bleed
  11. 11. Old Scratch

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