laut.de-Kritik
Mörderische Riffs und ein gezieltes Solo als Fangschuss.
Review von Michael EdeleUnd noch eine Band, von der keiner ein Comeback erwartet hätte. Immerhin ist Ex-Shouter Johann Lindstrand nach wie vor mit One Man Army unterwegs, und Gitarrist Marko Tervonen hatte mit Angel Blake eine durchaus interessante, wenng auch gänzlich anders gelagerte Band am Start. Dass Basser Magnus Olsfeld mal bei Dream Evil war, darüber decken wir mal das Mäntelchen des Schweigens.
Nun sind The Crown wieder da am Start und haben mit Jonas Stålhammar einen neuen Shouter in ihren Reihen, der aber verdächtig nach seinem Vorgänger klingt. Mr. Lindstrand hatte sich in Sachen Vocals anscheinend schon vorher an seinem Nachfolger orientiert, der in grauer Vorzeit bereits für Utumno seine Stimmbänder malträtierte. Und damit liefern die Schweden ziemlich genau das ab, was sie auf "Possessed 13" boten.
Die Mischung aus Death und Thrash Metal ist zwar alles andere als neu, hat von der Durchschlagskraft aber keinen Hauch eingebüßt. Das Gitarrendoppel Sunesson und Tervonen ballert mit mörderischen Riffs alles platt, um dann mit gezielten Soli oder kleinen Melodien den Fangschuss anzusetzen.
Dass "Angel Of Death 1839" nicht nur vom Titel her an Slayer erinnert, dürfte durchaus beabsichtigt sein. Auch was die Riffs angeht, hat man sich nach Herzenslust beim Hanneman und King bedient.
Wenn sich The Crown nicht mit einem Augenzwinkern bei den Großmeistern bedienen, sind sie mehr als nur dazu in der Lage, auf eigenen Füßen zu stehen. Der Titeltrack bietet einen rasanten Einstieg, doch vor allem zum Schluss hin peitschen sie die Umdrehungen mit "From The Ashes I Shall Return" und "To Light" stellenweise in den roten Bereich. Da hat Drummer Janne Saarenpää ordentlich was zu tun.
Auf kompletter Songlänge gehts eigentlich nur beim rockigen "The Tempter And The Bible Black" vom Gas. Dafür gelingt es den Jungs immer wieder, die Songs mit coolen Grooves, etwa beim starken "Age Of Iron", ordentlich aufzufrischen. Einzig die eine Spur zu eindimensionalen Shouts von Fronter Jonas trüben das Bild - selbst in Sachen Phrasierungen bleibt der Knabe einfach zu eintönig.
2 Kommentare
Die Band erfuhr ja den typischen Hype im Zuge des Kommerz-Melodeath-Gedudels. Früher kannte sie keine alte Sau oder irgendein Hahn krähte nach ihnen, aber im Zuge der unzähligen Melodeath-Veröffentlichungen und Boom des Genres grub man sie aus (huldigt die alten Tage oder so). Solider traditioneller Elchtod - mit allen Merkmalen. Das große Manko dieser Scheibe ist seine unsäglich schlechte Produktion. Der triggerende Drum-Sound löst Brechreiz bei mir aus. Alles in allem gibt es genug Scheibchen im Metal-Sektor mit besseren Sound die ähnliches bieten. Nostalgie hin oder her - eine Reunion, die niemand braucht.
wer dann doch ein Faible für die Band hat ist mit "Deathrace King" besser bedient. Gothenburg Metal, wie er sein sollte.