laut.de-Kritik
Überwiegend Schwedentod alter Prägung.
Review von Michael EdeleAnstatt sich, wie inzwischen unzählige andere Bands auch, weiter auf dem ganz gut Fahrt machenden Thrash Revival-Zug auszuruhen, haben The Crown lieber mal tief in der Mottenkiste gegraben und dabei wohl gemerkt, dass da noch ein paar interessante Death MetalRiffs vor sich hin brummelten.
Die haben ihre Verwendung auf "Possessed 13" gefunden und machen mich zu einem dankbaren Abnehmer. Nachdem sich immer mehr ehemalige Death Metal-Combos dazu entschlossen haben, sich mehr dem Thrash zuzuwenden, haben The Crown die Handbremse angezogen, das Steuer rumgeworfen und 'ne astreine Kehrtwendung hingelegt. Die Songs auf ihrem sechsten Album haben deutlich mehr mit dem Schwedentod alter Prägung zu tun, als mit dem melodischen Thrash, den sie auf "Crowned In Terror" geboten haben. Hört euch nur mal "Cold Is The Grave", "Morningstar Rising" oder "Dawn Of Emptiness" an, dann wisst ihr was ich meine. Dem gegenüber stehen erstklassige Thrasher wie "Face Of Destruction", zu dem auch ein Video abgedreht wurde, oder "Are You Morbid".
Ein paar Soli zitieren noch Thrash-Elemente, doch alles in allem sind diese Trademarks auf "Possessed 13" deutlich in der Unterzahl. Demzufolge hat auch der zurück gekehrte Johan Lindstrad seinen Gesang etwas angepasst und schreit ein gutes Stück tiefer ins Micro, ohne dabei in langweiliges Death Metal-Gegrunze abzudriften. Dazu braten ihm die beiden Gitarristen Marko Tervonen und Robert Österberg ein fettes Riff nach dem anderen um die Ohren und machen das Album musikalisch zu einer verdammt runden Sache. Doch anstatt nur nach vorne weg zu prügeln, bieten sie mit "Kill 'Em All" und "Natashead Overdrive" auch noch zwei astreine Groove Nummern, die ich den Schweden in der Art nicht zugetraut hätte.
Doch nicht nur die Musik macht diese Scheibe zu etwas Besonderen, schick ist ebenso das Cover, welches Motiven der alten Hammer Studios Horror-Filme nachempfunden und auf dem Mist von Basser Magnus und der deutschen Firma Locust Production gewachsen ist. Zwar sind bei weiten nicht alle The Crown-Kompositionen als Untermalung für S/W-Streifen geeignet, doch kann "Bow To None" durch seine simple, im Hintergrund ablaufende Melodie etwas Gespenstisches erzeugen, was den Track tatsächlich Soundtrack-kompatibel machen würde.
Noch keine Kommentare