laut.de-Kritik
Die mystischen 80s Rocker in bestechender Form.
Review von Michael EdeleAlle paar Jahre lassen The Cult mit einem neuen Album Erinnerungen an alte Zeiten aufkommen. Dabei scheinen sie mittlerweile gesteigerten Wert auf hässliche Coverartworks und grottige Promofotos zu legen. Allerdings auch auf starke bis bärenstarke Songs, was natürlich viel wichtiger ist.
Beim Opener "Honey From A Knife" kann man zwar 'nur' von einem ordentlichen Rocksong sprechen, denn der Refrain ist mal alles andere als ein Brüller. Doch danach geht es mit "Elemental Light" schon steil bergauf, bevor der Rezensent beim überragenden "The Wolf" den ersten mentalen Kniefall vollführt.
Die bereits bekannte Single "For The Animals" schürft die Knie endgültig blutig, nicht einmal die schöne Halbballade "Life > Death" erleichtert das Aufstehen so recht. Ian Astbury singt nach wie vor, als könne ihm das Alter einfach nichts anhaben, während Dieter Bohlen-/David Beckham-Lookalike Billy Duffy mit diversen begnadeten Licks, Riffs und Soli glänzt. Das Feeling dieser Band ist und bleibt unglaublich, selbst wenn ich mir nach wie vor ein wenig mehr Punch von Drummer John Tempesta wünsche.
Dafür sorgt Basser Chris Wyse mit teils stark verzerrtem Sound wie in "Amnesia" für einen ordentlichen Drive und liefert Billy starke Unterlagen. Erst "A Pale Horse" bringt eine leichte Unterbrechung im anhaltenden Höhenflug, denn hier überzeugt nur der Refrain so richtig. Dafür gibt es mit den Bonustracks tatsächlich noch vier schöne Zugaben, wovon mich persönlich vor allem die Ballade "Embers" wegen ihres rohen Sounds überzeugt.
Für diesen zeichnen Chris Goss und Bob Rock verantwortlich, die dafür sorgen, dass hier alles 100% nach The Cult klingt. Auch wenn der Sound einen deutlichen 80er-Touch auffährt, klingt "Choice Of Weapon" an keiner Stelle altbacken oder verstaubt.
3 Kommentare
Schön zu sehen, dass die Jungs noch ihren Spaß haben. Mit den rockigeren Scheiben wurde ich allerdings noch nie so richtig warm. Grund genug mir nochmal ein bisschen "Love" zu gönnen.
Erinnert mich zumindest mal optisch an die IMHO beste Cult Scheibe "The Cult". Hoffe, dass auch die akkustischen Standards getroffen werden.
Die Beyond bekam auch 4/5 und wenn man sich die anhört, dann ist das für mich liebloses Gebolze.