laut.de-Kritik
Psycho-Rock aus Down Under.
Review von Giuliano BenassiDer psychedelische Rock scheint zu Beginn der neuen Dekade wieder in zu sein. Dabei handelt es sich nicht um die üblichen Verdächtigen, die sich nach drölfzig Jahren eine Reunion antun, sondern um junge Bands aus allen Teilen der Welt.
Es ist wohl kaum kein Zufall, dass binnen kürzester Zeit Flying Eyes (USA), Causa Sui (Dänemark) und nun auch Dolly Rocker Movement ihre Platten auf den Markt bringen.
Dabei sind die Australier die eingängigsten der drei Protagonisten. Der Opener "The Only One" bietet Orgel, Akustikgitarre und unaufgeregte Stimmen. Ein bisschen erinnert er an die Doors, wobei er mit seiner Acid-E-Gitarre weniger poppig als rockig klingt.
Recht munter gehts weiter. Der Anfang von "Sold For Sinners" ist vom legendären "Venus" der Shoking Blues abgekupfert, während "A Sound For Two" im Dreivierteltakt irische Folk-Elemente aufweist. Hinter dem morbiden Titel "Coffin Love" verbirgt sich tatsächlich ein nettes Duett, das tanzbare "My Heavenly Way" erinnert an David Bowie.
Mit das beste Stücke heißt "Enjoy A Paranoia", eine Mischung aus Ennio Morricone und Brian Jonestown Massacre zu ihren besten Zeiten. Originell ist das nicht wirklich, aber durchaus anhörbar. Und immerhin haben es Dolly Rocker damit geschafft, den Weg über Pazifik und indischen Ozean bis hin zu uns zu überwinden.
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