laut.de-Kritik
Highlight des modernen Thrash-Metals.
Review von Michael EdeleIm Hause The Haunted stehen die Zeichen auf Sturm. Nicht nur, dass mit Peter Dolving der alte Sänger wieder zur Band zurück gekehrt ist, mit Century Media haben sie auch ein Label im Rücken, das dafür bekannt ist, wirklich an seine Bands zu glauben.
Und dieser Glaube ist bei The Haunted durchaus gerechtfertigt, denn die Schweden legen mit "rEVOLVEr" ein extrem abwechslungsreiches Album vor, das weder in punkto Sound, Härte oder Melodie irgendwelche Abstriche macht. Das geht nicht, denkt ihr? Dann pfeift euch das Teil mal rein.
Der Opener "No Compromise" ist mit seinem Titel schon mal Programm und gehört fraglos zur Abteilung Schädelspalter. Gleiches gilt für den Old-School-Thrasher "Sabotage" oder das ultrabrutale "Sweet Relief". Die größten Schäden dürfte die Nackenmuskulatur jedoch bei Songs der Marke "99", oder dem treibenden "All Against All" davon tragen. Zwar spielt Geschwindigkeit hier nur ein untergeordnete Rolle, jedoch fahren einem die Grooves dermaßen in Gebein und Genick, dass man schon tot über'm Zaun hängen muss, um eine anständige Ausrede für ausbleibendes Nackenrotieren zu haben.
Für die großen Überraschungen und am meisten Abwechslung sorgen aber "Abysmal" oder "Burnt To A Shell". Während ersteres noch mit deutlicher Slayer-Schlagseite daher kommt und erstmals Peters variabel Stimme zur Geltung bringt, könnte "Burnt To A Shell" sogar aus der Feder von Muskelzwerg Glen Danzig stammen. Die markanten Soli von Anders Björler lassen letztendlich aber doch nie einen Zweifel daran, mit wem man es hier zu tun hat.
Für "Who Will Decide" haben sich The Haunted mit Sick Of It All-Schreihals Lou Koller noch eine Unterstützung geholt, der dem Mitgröler noch ein anständiges Maß Credibility zufügt. Klingt das alles schon recht aufregend und unterhaltsam, so wird es mit Sicherheit der Rausschmeißer "My Shadow" sein, der für die größte Hallos sorgt. Von einem für The Haunted untypischen Song zu sprechen, wäre noch untertrieben, vor allem Peters Vocals sind außergewöhnlich. Einer der experimentellsten, aber auch interessantesten Tracks des Albums.
The Haunted haben es mit "rEVOLVEr" wieder einmal geschafft, sich als Vorreiter der Szene zu etablieren und, ohne auf der Stelle zu treten, ihre Trademarks zu transportieren. Für mich ein Highlight des modernen Thrash-Metals.
13 Kommentare
man verzeihe mir die kiddie-schreibweise, aber wir wollen ja nicht, dass das tolle wortspiel flöten geht
gutes review zu ner großartigen platte. hab sie zwar erst einmal durch, aber die scheibe hat mich echt vom hocker gehauen.
zusammen mit der neuen hatesphere das geilste an thrashmetal, was mir dieses jahr untergekommen ist.
Hab mir Heute. nachdem ich das Review gelsen hab, die Scheibe mal angehört und muss sagen, das Teil ROCKT genial!
Denke, die Scheibe wird in den nächsten Tagen gekauft.
Ja, scheiss Bonze, ich weiss.
war ja anfangs etwas skeptisch, nachdem die letzte haunted ein rohrkrepierer war. revolver macht aber alles wieder gut! dolving macht seine sache viel besser als aro, weil er einfach ein größeres spektrum mit seiner stimme abdeckt (und das soll als hc-shouter echt was heißen). es sind aber vor allem die variablen songs, die diese platte zur zweitbesten haunted nach dem debut machen. alles ist dabei, schnell, stampfend, groovend etc., bei fast allen songs fliegt mir der kuckuck aus der stirnhöhle. geil !
kann mir jemand sagen, wann die rauskamen????
thanks
anspieltipp bitte