laut.de-Kritik

Große Klappe, viel dahinter!

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Wenn man sich als Stilbeschreibung 'Stell dir vor, Black Label Society laden den Kerl von Nickelback ein, um ein paar Thin Lizzy-Coverversionen zu zocken' auf die Seite stellt, dann reißt man ganz schon weit das Maul auf. Wenn man die Jungs von The New Black ein wenig kennt, wundert man sich über die große Schnauze nicht. Diese großspurige Beschreibung trifft den Nagel nämlich ziemlich genau auf den Kopf!

So ungewöhnlich diese Zusammenrottung an Musikern auf den ersten Blick erscheinen mag, die Mischung macht’s. Schon der Opener "Everlasting" legt mit einem Thin Lizzy-Gitarrenlauf los und rockt sich direkt in den Gehörgang um sich da so breit und fett wie Homer Simpsons Arsch niederzulassen. Ohne Scheuklappen darf kurz die Hammondorgel erklingen, bevor die Gitarren wieder die Macht an sich reißen und ein Riff nach dem anderen abfeuern.

Die Thin Lizzy-Schlagseite ist auch in "Simplify" ganz deutlich zu hören, auch wenn der Song zunächst mit Mundharmonika und massiven Southern Rock-Einflüssen beginnt. Diese tauchen immer mal wieder auf, vor allem in "Ballad Of Broken Angels", das von der Gitarrenarbeit her (genau wie "Why I Burn") deutlich etwas von Black Label Society hat. Ein deutliches Boogie-Flair weist hingegen das locker, flockige "Coming Home" auf, dessen Refrain aber fast schon eine Spur zu hippielastig gerät.

Dafür wartet im Anschluss das Highlight in Form des zügigen, aber trotzdem hochmelodischen Songs "More Than A Man". Die Jungs haben einfach ein unglaubliches Gespür für Melodien, das man Songs wie "Not Me" oder "Superman Without A Town" anhört. Dabei darf es auch gern mal eine Spur härter zugehen, wie in "50 Ways To Love Your Liver" oder "Welcome To Point Black". Vor allem in Erstgenanntem erinnert der Gesang nicht selten an Phil Anselmo bei Down.

Das wirft die berechtigte Frage auf, wie das alles zusammen passt. Nun, die Geheimwaffe nennt sich Fludid und steht hinterm Mikro. Der Kerl scheint wirklich alles singen zu können und setzt den ohnehin starken Songs noch die Sahnehäubchen auf. Kein Wunder also, dass er zum Abschluss noch in der Ballade "Wound" für Gänsehaut sorgt.

Trackliste

  1. 1. Everlasting
  2. 2. Why I Burn
  3. 3. Coming Home
  4. 4. More Than A Man
  5. 5. Simplify
  6. 6. 50 Ways To Love Your Liver
  7. 7. Ballad Of Broken Angels
  8. 8. Not Me
  9. 9. Superman Without A Town
  10. 10. The Man Who Saw The Universe
  11. 11. Welcome To Point Black
  12. 12. Wound

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7 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    @Assm0le (« @runner70 (« Wenn ich THin Lizzy will hör ich Thin Lizzy und keine Coverband! »):

    o.0 Steht da "Thin Lizzy - The New Black" auf dem Cover oder was?
    Wenn ich The New Black will hör ich The New Black! »):

    Die wiederum wie THin Lizzy klingen wenn sie schlecht waren (was zum GLück selten der Fall war). Naja Jungspunde die Musikverstand haben wollen jaja

  • Vor 15 Jahren

    Immer diese Thin Lizzy vergleiche. Als ob es keine andere Bands gab oder gibt die begnadete Twin-Guitars und ähnliche Harmonien hatten/haben.
    Fakt ist TNB ist ein geniales Album mit starken Songs. Kommt bei mir direkt nach "Deathrider" von Motorjesus.

    Ab und zu einfach mal die Scheuklappen ablegen...