laut.de-Kritik
Erinnern positiv an Opeth und Anathema.
Review von Michael EdeleFrankreich weiß doch immer wieder mit ein paar interessanten Bands zu überraschen. Nicht, dass Gruppen aus unserem Nachbarland irgendeinen Exotenbonus hätten, aber wirklich viele gute Bands aus der Grande Nation fallen mir nicht ein.
Musikalisch hätte ich The Old Dead Tree auch sofort nach Schweden gepackt, denn die Stimmung von "The Perpetual Moment" erinnert nicht selten an Opeth. Im Gegensatz zu Mikael Akerfeld und Co. setzen die Franzosen aber nicht auf Endlos-Soundgerüste und es geht ihnen auch das etwas weinerliche ab, das zumindest ich oft mit Opeth in Verbindung bringe.
Trotzdem verbreiten The Old Dead Tree eine herrlich melancholische Atmosphäre und präsentieren uns mit "The Perpetual Moment" ein Album, das zwar oft nachdenklich, genauso oft aber auch wütend und rebellisch klingt. Die Band übt sich nie in Selbstmitleid, sondern lehnt sich gegen die Rückschläge und Leiden ihrer Existenz auf und transportiert diese Gefühle wirklich exzellent mit ihrer Musik.
Einen großen Anteil daran hat Sänger/Gitarrist Manuel Munoz, der sowohl die Deathgrunts souverän meistert, als auch über eine wirklich gute Singstimme verfügt. Es fällt mir ausgesprochen schwer, einzelne Stücke aus dem Verbund hervorzuheben, denn die Songs gehen quasi ineinander über und bilden ein akustisches Gesamtkunstwerk, dem man sich in seiner Gänze widmen sollte.
Die einzige Möglichkeit, die dem Rezensenten bleibt, ist in komplexe und etwas eingängigere Songs zu unterteilen. Wer sich also schnell mal vor Ort ein Bild von The Old Dead Tree machen will. soll "Out Of Breath", "So Be It" oder den heftigeren "The Knock Out Song" anchecken. Fans von Opeth, Anathema oder My Dying Bride werden in Zukunft an dem alten toten Baum nicht vorbei kommen.
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