laut.de-Kritik
Finnischer Charts-Pop mit mitleiderregendem Gesang.
Review von Uli BrechtoldNachdem der Solo-Versuch "New World" von Sänger Lauri Ylönen ordentlich nach hinten los ging, versucht es der Federmann nun wieder mit seinen Bandkollegen. Vier Jahre nach dem letzten Album der Band überlassen die Finnen dennoch ihrem Häuptling das Coverbild. So also sieht es um den Zusammenhalt innerhalb von The Rasmus aus.
Im Gegensatz zum Soloausflug gibt es glücklicherweise wieder ein richtiges Schlagzeug und keine Plastik-Rhythmen aus der Konserve. Dafür tritt die Gitarre wiederum in den Hintergrund, so dass die Finnen jeglichen Anspruch auf die Bezeichnung Rock-Band verlieren. Der Sänger heuchelt und kräht dagegen ins Mikrophon und erzeugt eine leicht melancholische Stimmung, die sich in zehn ermüdenden radiotauglichen Songs niederschlägt.
"Stranger" eröffnet das Gefühlsspektakel und setzt dabei auf eine sanfte Flötenmelodie und mitleiderregendem Gesang. Als Gitarrist Pauli Rantasalmi nach zwei Minuten anfängt in seine Saiten zu schlagen, zügelt ihn der Rest der Band aber in Sekundenschnelle. Die erste Single "I'm A Mess" steigt dagegen nach 30 Sekunden direkt in einen nervtötenden Refrain ein, und The Rasmus entfachen ihren Pop-Appeal.
Für kurze Zeit stellen sich die Lauscher bei "It's Your Night" auf, denn die Gitarrenmelodie klingt zunächst vielversprechend. Leider macht das poppige Einheitsgedöns den guten Ansatz kaputt. Nach guten zehn Minuten Spielzeit ballt sich die Faust und man möchte dem Sänger den Mund verbieten.
Fast jeder Text thematisiert die Liebe sowie die Vergänglichkeit des Lebens. Dabei weckt die Stimme keine Emotionen, sondern begräbt jegliche Regungen des Herzens. Die Zeilen von "Save Me Once Again" rauben kostbare Nerven mit vorhersehbaren Floskeln wie "Don't Say This Is The End, I Think I'm Lost Again".
Entgegen der Vermutung lädt "You Don't See Me" leider nicht zum Versteckspiel ein, sondern bekundet ein nicht erwidertes Liebesgeständnis. Wirklich schade, denn ein bisschen Dynamik und Aufmunterung würde den zehn Titeln gut tun.
Gegen Ende packen The Rasmus in "Somewhere" ihre Akustikgitarre aus und zaubern den ersten Song aus dem Hut, in dem der Gesang ausnahmsweise nicht aufdringlich wirkt. Nach dem ersten positiven Hörerlebnis sticht "Friends Don't Do Like That" als passendes Gegenstück hervor. Obwohl der Refrain typisch eingängig klingt, treten grauenhafte Gitarrensounds die schönen Melodien mit Füßen klein. Die abrupten Übergänge von Refrain in chaotisches Soundexperiment kann das Gehör nicht nachvollziehen.
Damit reißt der Geduldsfaden, denn während 41 Minuten Spielzeit setzen The Rasmus keinen Punkt, kein Komma und keinen Strich. Selbst nach mehrmaligem Hören bleibt kein einziger Titel im Gedächtnis.
4 Kommentare
Pathetisch. BTW Mit Gitarren kann man mehr als nur Dur und Moll Chords spielen.
Kann die GEMA das nid sperren...das Video mein ich.
Kann die GEMA das nid sperren...das Video mein ich.
sind doch schon vergessen, da wir in Deutschland ja The Black Pony :goil: haben.