laut.de-Kritik
Die Indie-Überflieger von 2009 wollen sich treu bleiben.
Review von Deborah KatonaDrei Jahre sind seit dem international umjubelten Debütalbum "Conditions" ins Land gegangen. Und noch immer halten viele die in Großbritannien lebenden Australier für die Gruppe mit "Sweet Disposition", dem damaligen Single-Hit aus der Werbung.
Für The Temper Trap hieß es daher wohl: besser noch mal alles auf Anfang. Ihren Zweitling benannten sie nun schlicht nach ihrem Bandnamen, wie üblicherweise bei einem Debüt. Darauf versucht die inzwischen zum Quintett herangewachsene Gruppe, sich treu zu bleiben und dennoch neu zu klingen.
Auf "The Temper Trap" gibt es daher noch die gewohnten Herzschmerz-Texte, doch auch Songs wie "London's Burning", der von den Unruhen in London im letzten Jahr handelt. Es geht also nicht nur um die Liebe und den Verlust, Temper Trap haben sich auch (nur nicht so schüchtern, Jungs!) an gesellschaftliche Probleme herangewagt. Oben genannter erinnert vom Songaufbau her an The Rapture und tönt gar nicht mal schlecht. Bei "Dreams" kommen Assoziationen zum pathetischen Hurts-Sound auf – ebenfalls nicht der schlimmste Vergleich für eine Band.
Es finden sich starke Balladen wie das reduziert gehaltene "Miracle", aber auch poppige, schnellere Tracks wie "Where Do We Go From Here" funktionieren – wenn dieser Song auch seichter vor sich hindümpelt als beispielsweise eben "Miracle" oder der Abschlusstrack "Leaving The Heartbreak Hotel". Diese sind zwar zurückhaltender gestaltet, muten aber dennoch interessanter und abwechslungsreicher an.
Das poppig-bomastische "Need Your Love" fungiert nicht umsonst als erste Singleauskopplung des Albums. Und auch "Trembling Hands" steht wohl mit Bedacht relativ zu Beginn des Albums. "Now here I am, I'm a drop in your ocean." Bemerkenswert hier wie auch bei den anderen Songs die Stimme von Dougy Mandagi und die textliche Stärke der Band. "I'm on my own, I'm on my own", weint der Sänger ins Mikro. Darüber müssen sich The Temper Trap aber keine Sorgen machen. Das Album begeistert zwar nicht so sehr wie "Conditions", alleine und ohne Zuhörer werden die Jungs aber nicht da stehen.
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