laut.de-Kritik

Die Briten verkünden die Apokalypse.

Review von

These New Puritans verstehen es, aus verhältnismäßig einfachen Soundelementen komplexe Strukturen zu basteln. Aus eingängigen Tonfolgen, knackigen Beats und orchestralen Elementen enstehen mittels Loopen und cleverem Aufbau recht außergewöhnliche Tracks.

Direkt ins Ohr gehen "We Want War", "Three Thousand" und "Attack Music", die sich stilistisch am stärksten ähneln und beste Beispiele für oben genanntes Erfolgskonzept sind. Das als Single ausgekoppelte "We Want War" ist mit einer Länge von über sieben Minuten und dank musikalischem Spannungsbogen dabei das episches Glanzstück geworden.

Das überaus beatlastige "Three Thousand" zeigt dagegen vorbildlich, dass es nicht immer herausragender Gesangsqualitäten bedarf: Jack Barnetts vorwiegend monotoner Sprechgesang passt wunderbar zu den schwermütigen und teilweise fast bedrückenden Klängen, die nicht nur diesen Song, sondern das komplette Album prägen.

Dass Barnett phonisch aber auch noch mehr kann als sprechen, beweist er in "Hologram", das zu den melodischsten Tracks der Platte gehört. "Canticle" oder "5", die bis auf wenige Choreinlagen ohne Stimme auskommen, sind ebenfalls dieser Sparte zuzuordnen. "Orion" klingt gar, als wollten These New Puritans die Apokalypse verkünden.

Der Zugang zu diesen düsteren Klangkunstwerken fällt mal mehr, mal weniger schwer. Besonders anspruchsvoll sind "Drum Corts-Where Corals Lie" mit seinen zerzausten Sound-Kombinationen und "Fire-Power", dass dem Hörer kontinuierlich die gleichen Phrasen um die Ohren haut. In jedem Fall bietet "Hidden" ausreichend Futter für experimentierfreudige Hörer.

Trackliste

  1. 1. Time Xone
  2. 2. We Want War
  3. 3. Three Thousand
  4. 4. Hologram
  5. 5. Attack Music
  6. 6. Fire–Power
  7. 7. Orion
  8. 8. Canticle
  9. 9. Drum Courts–Where Corals Lie
  10. 10. White Chords
  11. 11. 5

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