laut.de-Kritik
Dös is des Rundum-Sorglos-Paket, die neiche mim Richard Dorfmeister
Review von Alexander CordasDo samma wia!! Nochdem da Peter Kruder mit seim Peace Orchestra a Platte rausbracht hat, wo ziemlich leiwand woa, is dös jetzt die neiche mit der andan Höifdn, dem Richard Dorfmeister.
Räusper, ähäämm, ... alle Österreicher mögen mir diesen unbeholfenen Ausflug ins Reich des Schmähs verzeihen. Suzuki, wieso besprechen wir hier neuerdings Motorräder oder kleine, runde Autos?? Mitnichten! Auf "Suzuki" dem neueste Werk aus dem Hause G-Stone gibt's zwölf Songs der Marke "Bitte setzen und geniessen".
Sanfte Pianoklänge schmeicheln beim Intro "Pearl In", bevor es mit dem Titelstück ab ins Reich der Träume geht. "Annanas" wartet mit den bekannten fluffigen Hubbeldihubb-Rhythmen auf. Unbedingt achten sollte man auf die Lady, die im Hintergrund so süss "Ticketick di Ticketicketick" säuselt. Wer die Anna nass gemacht hat, wird aber nicht verraten. Stimmen agieren eher im Hintergrund, als dass sie Botschaften transportieren, so ist zum Beispiel "I Want My Honey" nicht wirklich ein Statement zur weltpolitischen Lage.
Der Sound von "Suzuki" ist ein rundum-sorglos-Paket. Bitte setzen (oder legen) Sie sich auf das Sofa. Bei einer gepfelgten Flasche Wein oder einer grossen Zigarette lässt es sich hervorragend in die Stimmungen eintauchen, die aus den tiefen des Raumes entgegenschweben. Trippig, deep, sehr deep und von einer ausgesprochenen Lässigkeit. Knapp 60 Minuten Klangkosmos werden durch das ambientlastige Outro "Pearl Off" beschlossen, in welches ein kleiner Anflug von Disharmonie eingeflochten wurde, so was aber auch ... ts ts ts.
Wie ein Kissen, in das man sich Sonntags so vergnügt zum zehnten mal hineinflauscht und von dem man nicht mehr lassen möchte, so wirkt dieses Entspannungswerk aus Wien. Ein weiterer Hochkaräter aus dem schier unerschöpflichen Umfeld. Wer auf Richard Dorfmeisters softe Sounds und angenehme Klangbilder steht, sollte (eigentlich mehr als nur) ein Ohr riskieren.
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