laut.de-Kritik
Crossover-Wirbelwind aus Niedersachsen.
Review von Kai ButterweckDie irisch-deutschen Transmitter-Verantwortlichen tragen nun schon seit geraumer Zeit die nationale Groove-Krone spazieren. Das wird sich mittelfristig wohl auch nicht ändern, denn was die drei Crossover-Wirbelwinde aus Niedersachsen auf ihrem neuen Album "Smaschine" präsentieren, steckt nicht nur Vergleichbares aus der Heimat spielend leicht in die Tasche, sondern lässt auch manch internationalen Act ziemlich alt aussehen.
Mal abgesehen von den beiden überflüssigen Instrumentals "First Encounter" und "Smashed Remedies" gibt es auf "Smaschine" keine Ausfälle zu beklagen. Selbst vermeintliche Füller wie das bisweilen etwas stoisch wabernde "Madblaster" oder die beiden düsteren Dancefloor-Stampfer "After Dark" und "Demons" degradieren ähnlich klingende Hibbel-Sounds aus deutschen Landen mühelos in die zweite Reihe. Und kommt der Dreier erst mal so richtig in Fahrt, werden Sound-Backpfeifen im Sekundentakt verteilt.
Da wäre beispielsweise das grandiose "The Box", eine giftige vierminütige Symbiose aus unverzerrtem RATM-Druck und dem Wumms antiker The Prodigy-Produktionen. Wer sich in dieser Box keine Knoten in die Beine tanzt, sollte dringend mal zum Orthopäden gehen.
Songs wie die beiden Seeed-Groover "The Greatest Show On Earth" und "Main Control" lassen ebenfalls jede Tanzfläche erzittern. Hier sitzt jeder noch so vermeintlich absurde Effekt-Einschub fest im Sattel.
Angestachelt von pumpenden Kessel-Beats laufen jede Menge Grüße in alle Genre-Himmelsrichtungen Amok. Hier klatschen nicht nur Zack De La Rocha, die Mannen um Peter Fox und die Firestarter von der Insel begeistert in die Hände, wenn es sich die Herren Ogle, Heidrich und Biegel in ihrem musikalischen Nest aus Electro, Hip Hop, Dance, Rock, Drum'n'Bass und Reggae gemütlich machen. Auch ein Les Claypool dürfte freudig grinsen, sollte ihm der Song "Crime" einmal zu Ohren kommen.
Noch Fragen? Das abschließende Sound-Feuerwerk namens "Crossed Swords" sollte auch die letzten Zweifler überzeugen. Do you wanna dance? Do you wanna sweat? Dann nichts wie ran an die "Smaschine".
3 Kommentare
"Noch Fragen? Das abschließende Sound-Feuerwerk namens "Crossed Swords" sollte auch die letzten Zweifler überzeugen"
Ich hab's mir gerade bei youtube angehört. Gruseliges Lied. Generischer Drum'n'Bass, der Refrain ist extrem nervig. Die Strophen klingen für mich fast schon nach Scooter, zumindest vom Gesang her. Und in jedem Pressetext diese Gewichse auf "crossover" und "mixture".
Irgendwo in meinem Herz aus Stahl ist ein Fleckchen für Crossover und Transmitter bedienen dieses Fleckchen vortrefflich.
Ist ein geiles Album selbst noch in 2k19, aber ich mag Main Control und crime nicht sehr aber die Band ist trotz dem noch aktiv ????