laut.de-Kritik
Für einen Kindergeburtstag alles andere als geeignet.
Review von Michael EdeleMit "Define The Great Line" hatten sich Underoath in der Oberliga des (christlichen) Metalcores etabliert. Die Scheibe ist bis heute über 500.000 Mal über den Ladentisch gewandert, und die Verlockung dürfte recht groß gewesen sein, einfach auf Nummer Sicher zu gehen bzw. noch mehr in Richtung Mainstream zu schielen.
Beides ist jedoch nicht der Fall. Gerade vom Mainstream wollen Underoath auf "Lost In The Sound Of Separation" nichts wissen. Die ruhigeren Töne sind selten so offensichtlich angelegt wie auf dem Vorgänger. Vielmehr bilden eher sie eher so etwas wie kleine, ruhige Inseln in dem Sturm, der über den Hörer hereinbricht.
Denn auch wenn Drummer Aaron Gillespie hin und wieder seine klare Singstimme zum Einsatz bringt, bleiben vor allem die harten, brutalen Elemente im Vordergrund. "Breathing In A New Mentality" lässt jedenfalls keinen Zweifel daran, und auch das äußerst brachiale "The Only Survivor Was Miraculously Unharmed", das sperrigere "We Are The Involuntary" und das fast schon nervige "Coming Down Is Calmin Down" lassen in Sachen heftiges Gebretter keine Wünsche offen.
Auf einem Kindergeburtstag sollte "Anyone Can Dig A Hole But It Takes A Real Man To Call It Home" zwar nicht laufen, jedoch gibt es hier auch ruhige, melodische Momente. Zudem ist die Nummer auf jeden Fall Anwärter auf einen Titel des Jahres.
Von einer anderen Seite zeigen sich Underoath bei "A Fault Line, A Fault Of Mine". Hier experimentieren sie mit Sounds und Elektronik, geben dem Song durch die straighten Beats aber gleichzeitig aber eingängig halt und lassen ihn mit Walgesänge ausklingen.
Im Vergleich zu den meisten anderen Stücken kommt "Emergency Broadcast: The End Is Near" richtig schleppend. Dabei ist das Ende gar nicht so nah, was nichts daran ändert, dass besonders der verzerrte Bass am Anfang an Brachialität nichts zu wünschen übrig lässt. Von den härteren Nummern legt "The Created Void" am deutlichsten Wert auf Melodien. Auch Shouter Spencer brüllt sich nicht nur die Lunge raus, sondern macht ein wenig mehr auf Feeling.
Die beiden abschließenden Stücke stehen mehr oder minder für sich. "Too Bright To See, Too Loud To Hear" bleibt ein ganz ruhiges Teil, bei dem hauptsächlich Drummer Aaron den Gesang übernimmt. Vom explosiven Ende mal abgesehen, ist das aber eher was für eifrige Kirchgänger auf dem Weg zum sonntäglichen Gottesdienst.
Mit "Desolate Earth: The End Is Near" gibt es mit Trip Hop-Beats zunächst eher was Chilliges. Schließlich setzen doch noch Gitarren, Drums und ein kurzes Stoßgebet von Chamberlain ein, bevor endgültig Schluss ist.
7 Kommentare
emo?
metalcore?
jesus?
haha bester threadverlauf dieser seite jemals
bla bla
"Define The Great Line" ist klar besser