V8Wankers - " Got Beer?"

Got Milk? Diese Frage stellt sich nach wie vor in diversen Werbespots, die oft ganz unterhaltsam sind. "Got Beer?" ist wohl die Frage, die sich nicht nur die V8Wankers regelmäßig stellen dürften, sondern fast jeder gestandene Rockmusiker - und zwar mehrmals die Woche.

Die selige Bierzelt-Atmosphäre im Intro des Titeltracks samt Oktoberfest-Huldigung tragen ihr Übriges dazu bei, den Gerstensaft im glorreichen Schein erstrahlen zu lassen. Auch wenn ich die Euphorie für die Münchner Massenveranstaltung in keiner Weise teile - die Vorliebe für die in allen Formen und Farben kredenzte Kaltschale kann man nachvollziehen.

Und wie das bei den V8 Wankers eben so ist eignet sich das gesamte Langeisen als Soundtrack für feucht-fröhliche Parties. Was allerdings nichts daran ändert, dass "Got Beer" eines der abwechslungsreichsten Wankers-Alben überhaupt geworden ist. Einen nicht zu geringen Einfluss daran dürfte Uwe Lulis (Ex-Rebellion) haben, der die Scheibe nicht nur produziert hat, sondern auch am Songwriting beteiligt war und die Leadgitarren einspielte.

Neben typischen Wanker-Hymen à la "Got Beer", "Long Spoon" oder "Your Pretty Lady" stehen Surfstyle ("Frankie's Tiki Room"), eine Slidegitarre in "All Goes Down The Drain" oder das leicht melancholisch "Drowned In Tears". Zusammen mit den Rockabilly-Anflügen in "Bust In The Wind" oder "Road Hog" macht das richtig Laune.

Grund zur Panik besteht deswegen noch lange nicht, denn straighter Rock der Marke "Kick The Bucket", "The Enemy" oder "St. Elmo" regiert immer noch in erster Reihe. Bei Letzterem oder "Yeah, She's A Bitch" steuert Simone Wenzel (ebenfalls Ex-Rebellion) ein paar sehr schöne Backings bei.

Was ebenfalls beinahe schon Tradition hat, ist die Ode an gar zu freizügige Mädels. War es vor einiger Zeit noch Pornodarstellerin Vivian Schmitt, kommt dieses Mal Lena Nitro zum Zuge, der Lutz Vegas seine tiefe Zuneigung in "She's Nitro" gesteht. Ein Video dazu ist bereits abgedreht.