laut.de-Kritik
Neue Tracks von Villalobos und Loco Dice.
Review von Daniel StraubDie Artists von Sven Väths Label Cocoon Recordings treten bereits seit einigen Wochen auf der spanischen Insel Ibiza auf. Dort verbringen der Frankfurter DJ und seine künstlerische Entourage inzwischen ihren elften Sommer. Wen es im Superclub Amnesia bei den Cocoon-Nächten in diesem Jahr zu hören gibt, zeigt die Labelcompilation.
Auf der sind mit Ricardo Villalobos, Moritz von Oswald, Loco Dice und Dubfire reichlich Namen vertreten. Eine Überraschung - standen doch in den vergangenen Jahren weniger bekannte Acts im Mittelpunkt.
Die kommen aber auch nicht zu kurz. Reboot, Nick Curly und Basti Grub repräsentieren allesamt eine jungen Prroduzenten-Generation, die mit ihren Releases bereits beachtliche Erfolge erzielen konnte. Irgendwo dazwischen anzusiedeln sind die zumindest bei den Clubgängern hierzulande bestens bekannten Produzenten Extrawelt, DJ Koze, Mathias Kaden und Pantha Du Prince.
Ganz egal in welcher Altersklasse die Cocoon-Artists des Jahres 2010 spielen: Die wiederentdeckte Freude an groovigem Techhouse verbindet sie.
Alle Stücke der nunmehr zehnten Cocoon-Compilation eignen sich bestens für den Liveeinsatz im Club. Das macht das Release insbesondere für DJs interessant, die beim Auflegen auf ein paar sichere und gebündelte Winner nicht verzichten wollen.
Loco Dice, Mathias Kaden oder Extrawelt: Der Zug nach vorne stimmt bei all diesen Stücken, so dass die freudigen Reaktionen des Publikums wohl nicht lange auf sich warten lassen werden. Mit den verspulteren Tracks von Villalobos und Reboot hat man zudem gutes Futter für die Afterhour in der Hinterhand.
Weniger interessant ist der Release dagegen für DJs, die ihren Sets gerne eine persönliche Note abseits des Mainstream geben. Dafür ist die Dichte der bekannten Namen schlicht zu hoch und die Variationsbreite der zwölf Stücke zu gering. Einzig der Berliner Basic Channel-Mann Moritz von Oswald, der die Compilation mit seinem Track "Cocoon Dark Dub" eröffnet, schlägt dezent andere Töne an.
Unterm Strich sind die Kaufanreize aber so gewählt, dass hier zugreift, wer mit topaktuelle Tracks arbeiten will, ohne sich dabei die Blöße einer nicht ganz gefüllten Tanzfläche geben zu wollen. Für risikofreudigerer Discjockeys haben die zwölf Tracks dagegen wenig zu bieten.
2 Kommentare
Nur drei Sterne wegen des zu stimmigem Sounds von zu großen Namen? Von mir gibt's vier!
Nur drei Sterne wegen langweiligem Einerlei.