laut.de-Kritik
Neues bietet diese Compilation nicht.
Review von Daniel StraubJedes erfolgreiche Label nimmt früher oder später Compilations mit ins Veröffentlichungsprogramm. Das ist an sich eine praktische Sache, kann man so doch das vergangene Jahr Revue passieren lassen, nicht veröffentlichte Tracks doch noch in Vinyl pressen und sich einfach mal ein wenig den Bauch pinseln. Es gibt wohl tausend gute Gründe - allein bei Klang Elektronik wollte man sie bislang nicht hören.
Das ist erstaunlich. Denn das Label wurde bereits 1992 gegründet und hat seither Dutzende Techno-Hits veröffentlicht. Warum die beiden Labelchefs Ata und Heiko M/S/O also bis zum heutigen Tag gewartet haben, um eine eigene Klang Elektronik-Labelcompilation zu veröffentlichen, mag ein Rätsel bleiben. "Diamanten und Raketen" ist der Sampler wenig bescheiden betitelt und bringt Tracks zu Gehör, die zwischen 1998 und 2006 entstanden sind.
Den ältesten Beitrag liefern die Party Crashers mit "Cos We Care" ab, ganz aktuell dagegen beispielsweise der Tribal-Track "Turn It Off" von Oliver Hos neuem Projekt Raudive. Daneben sind mit Alter Ego, Johannes Heil, 2 Dollar Egg und Avus allerlei bekannte Namen auf "Diamanten und Raketen" zu finden. Neues präsentieren sie hier jedoch nicht. Sämtliche Tracks der Compilation wurden so bereits veröffentlicht.
Diamanten? Hmmm. Raketen? Hmmm. Da kann ich nicht ganz folgen. Schon gar nicht, wenn ich an die fantastischen Playhouse-Compilations denke, die unter dem Titel "Famous When Dead" in der Tat funkelnde Disco-Diamanten und zündende Dancefloor-Raketen versammelt haben. Stets waren hier auch exklusive Tracks zu finden, die in jedem Fall ein Kaufargument darstellten. Für die erste Klang Elektronik-Compilation fällt mir leider keines ein. Ist wohl bestenfalls was für Sammler, die auf Vollständigkeit achten.
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