laut.de-Kritik
Schnell zugreifen, bevor andere es tun.
Review von Daniel StraubDas Techno-Label Playhouse gibt sich mit "Famous When Dead IV" einmal mehr die Ehre. Und wie bei einem Produkt des Offenbacher Labels zu erwarten war, lässt die Trackauswahl kaum Wünsche offen. Mal minimalistisch Blubbernd, mal elektroid groovend, finden sich auf "Famous When Dead IV" einige der wichtigsten Techno-Tracks der letzten Monate. Allen voran freilich der Spektrum-Clubhit "Kinda New", der von den Tiefschwarzen aus Stuttgart eine Veredelung ohnegleichen erfahren hat.
Dafür wurde der Track bei den German Dance Awards in diesem Jahr mit dem Preis für den besten Remix ausgezeichnet. Nicht minder hochkarätig sind die übrigen Stücke aus dem wohlsortierten Playhouse-Backkatalog. "Cardiology" von Recloose im Isolée-Remix ist längst mehr als ein Geheimtip. Gleiches gilt für Lindstroms Schwebe-Nummer "I Feel Space", die in diesen Tagen als Lizenzpressung auf Playhouse erscheint.
Neben diesen Künstlern, die allesamt nicht zum harten Playhouse-Kern gehören, sind natürlich auch die üblichen Verdächtigen auf "Famous When Dead IV" am Start. Losoul und sein Sänger Malte stehen mit "You Know" in den Startlöchern. Ricardo Villalobos gibt "Dexter", ein Track seines Album-Meilensteins "Alcachofa" zum Besten - vom britischen Warp-Act Two Lone Swordsmen im Remix sehr fein aufbereitet. Captain Comatose gehen nochmals für uns in Flammen auf und Isolée ist mit der besten Nummer seines aktuellen Albums "We Are Monster" mit von der Partie.
Allein die bisher genannten Künstler sollten eigentlich bereits Grund genug sein, sich "Famous When Dead IV" zuzulegen. Einzige Ausrede: als umtriebiger Plattenkäufer hat man bereits einen Großteil der Tracks im Schrank stehen. Wer allerdings noch ein paar verkaufsfördernde Argumente braucht, dem seinen noch schnell die Namen John Tejada und Fabrice Lig ans Herz gelegt. Beide stehen seit Jahren für elektronische Musik der Spitzenklasse.
Das schöne an "Famous When Dead IV" ist jedoch nicht nur die konsequent gute Trackauswahl. Auch hinsichtlich der stilistischen Vielfalt lässt der Sampler kaum Wünsche offen. Abstrakte Verspieltheit gehört genauso hierher, wie straighte Dancefloor-Kost oder süße Housemusik. Also zugreifen, bevor andere es tun.
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