laut.de-Kritik
Passt prima zu schottischem Lachs und Forellenkaviar.
Review von Daniel StraubEine meiner Lieblingscharaktere in "Futurama" ist der golden glänzende Hedonismusbot. Allen Genüssen des Lebens willenlos ergeben, ist er stets für einen Lacher gut. Einer, der seit Jahren hart daran arbeitet, einmal einen ähnlichen Titel verliehen zu bekommen, ist Sven Väth.
Seit zwei Jahrzehnten jeder Form des Genusses sehr zugetan, hat sich Väth mit dem Cocoon-Club einen lange gehegten Traum erfüllt. Selbstredend, dass auch hier alles im Zeichen des Genusses steht.
An erster Stelle stehen dabei natürlich wohltuende Klänge. Elektronische Musik in all ihren Facetten beherbergen die verschiedenen Floors und Räume des Cocoon-Clubs. Und während man zu Techno und House tanzt, gibt man sich zu Chill und Ambient viel lieber den kulinarischen Genüssen hin.
"Silk Pearls" nennt sich die luxuriös gestaltet Doppel-CD, die ihren Fokus ganz auf Lounge- und Chill-Sounds legt. Gemixt von den DJs Frank N, DJ Eastenders, Stereofreund und Stefan-X, präsentiert "Silk Pearls" die Musik, zu der man im Bedrestaurant Silk vorzugsweise speist.
Ganz in pink kann man sich im Silk fühlen wie Griechen und Römer bei einem ihrer abendfüllenden Gelage. Zu den sorgsam ausgewählten Tunes zwischen Ambient, Downbeat, Jazz, Worldmusic, Reggae und Asian Dub gibt es erlesene Speisen, zubereitet von Starkoch Mario Lohninger.
Alle Techno-Yuppies können sich hier einen Abend lang nach allen Regeln der Kunst verwöhnen lassen. Erst wird im Bedrestaurant diniert, später im Club vielleicht noch das Tanzbein geschwungen.
Natürlich bleibt auch im Silk die Musikauswahl nicht dem Zufall überlassen. Bei Frank N und DJ Eastenders, die sich für die erste CD von "Silk Pearls" an die Plattenteller stellten, stehen dubbige Sounds aus allen Erdteilen im Vordergrund.
Schade nur, dass die meisten Tracks viel zu plakativ die World Music-Karte ausspielen und dem ganzen Set einen esoterisch-kitschigen Charakter verleihen. Das hat bei mir nichts mit Genuss zu tun. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.
Stereofreund und Stefan-X machen ihre Sache hingegen gut. Hier bekommt man Appetit. Deutlich elektronischer als der erste Teil, landen hier sanfte Tunes von Dominik Eulberg, Aural Float, den Saafi Brothers oder Robag Wruhme auf den Plattentellern.
Dazu schmeckt sicher auch schottischer Lachs, Forellenkaviar, Granny Smith-Schaum und Yuzu-Sorbet aus der Küche des Youngsters unter den Gourmet-Köchen bestens (soso Straub, Anm. d. Red.).
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