laut.de-Kritik
Deepe Basslines, Vocals mit viel Soul und ein dezenter Funk-Drive.
Review von Daniel StraubDie schottische Metropole ist längst für mehr bekannt, als ihren Fußballclub und die zahlreichen Whiskey Destillerien im weiteren Umland. Während die Liebe zu den Rangers oftmals auf eine harte Probe gestellt wird, verbreiten die Erzeugnisse schottischer Brennkunst stets Wärme und Wohlbefinden. Selbiges lässt sich auch vom Glasgower Elektronik-Label Soma Quality Recordings, wie der volle Titel lautet, sagen. Deepe Basslines, mit viel Soul intonierte Vocals und ein dezenter Funk-Drive exportiert Soma Records mittlerweile in die ganze Welt.
Wie in den vergangenen Jahren bereits blickt das traditionsreiche Unternehmen in Form einer Compilation auf die letzten zwölf Monate zurück. Wer das Geschehen in Sachen House und Techno im laufenden Jahr etwas verfolgt hat, dem wird beim Stichwort Soma natürlich der aktuelle Longplayer des Label-Urgesteins Slam in den Sinn kommen. "Year Zero" weist das Duo Stuart McMillan und Orde Meikle als erstklassige, songschreibende Technoproduzenten aus. Mit den beiden Singles "This World" und "Lie To Me" versüßen sie den Hörgenuss der "Soma Compilation 2004".
Auch das andere weltbekannte Zugpferd aus dem Soma-Stall war für dieses Jahr wieder mit einem Longplayer angekündigt. Lars Sandberg aka Funk D'Void, spätestens seit seiner 2001er Hitsingle "Diabla" ganz vorne mit dabei, gelingt es mit seinem Album "Volume Freak" scheinbar mühelos, clubbigen Drive und südländische Leichtigkeit zu verbinden. Als Dank dafür schmückt er die Soma Compilation mit zwei frischen Remixen seiner Tracks.
Die beiden Jungstars Alexander Kowalski aus Berlin und Deetron aka Sam Gieser aus Bern interpretieren "Way Up High" sowie "All That Matters" neu und machen auf ihre hoffentlich bald folgenden Alben neugierig. Detroitinfizierte Streicherschmeicheleien vom Soma-Altstar Envoy und eine kühl-groovende Electro-Nummer von Alex Smoke gehören ebenfalls unter der Rubrik 'Kaufempfehlungen' verbucht.
Überraschend kommt das Debüt von Adam Beyer auf Soma. An der Seite von Jesper Dahlbäck lässt es der einstige Vorreiter schwedischer Härte mit "Number In Between" für seine Verhältnisse recht luftig angehen. Enttäuschend bleibt der Abschluss der "Soma Compilation 2004". Zwar bürgen sowohl Percy X als auch Mark Broom für feinsten Dancefloor-Workout. Ihr Track "Lady Killer" hinterlässt jedoch lediglich einen beliebigen Eindruck. Unbestritten bleibt, dass auch in Zukunft mit feinen Tracks aus dem Hause Soma gerechnet werden darf.
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