laut.de-Kritik
Death Metal mit Melodielinien der Marke Göteborg.
Review von Michael EdeleMit ihrem Debüt "God Was Created" konnten die Jungs aus Phoenix, Arizona schon recht gute Kritiken einfahren. Grund dafür war die gesunde Mischung aus technischem Death Metal amerikanischer Prägung und melodischen Sachen, wie sie in Schweden an der Tagesordnung sind.
Die Mischung ging voll auf, weshalb es keinen vernünftigen Grund gab, an dem Konzept was zu ändern. Das tun Vehemence auch nicht, vielmehr bauen sie ihre Stärken einfach konsequent aus. Auch auf ihrem zweiten offiziellen Werk "Helping The World To See" paaren sie klassische Melodielinien der Marke Göteborg mit vertrackten und vor allem rasend schnellen Death Metal, wie er in den USA mit Vorliebe praktiziert wird.
Zwar ist der alte Keyboarder auf der Strecke geblieben, was sich am Fehlen der auf dem Debüt noch vertretenen Klaviermelodien bemerkbar macht, jedoch verzichten Vehemence dankenswerterweise nicht ganz auf die gelegentlich eingestreuten Akustikgitarrenparts (z. B.: "You Don't Have To Be Afraid Anymore" oder das instrumentale "Alone In Your Presence"). Diese lockern das Ganze genauso auf, wie der Wechselgesang aus dem tiefen Gegrunze von Fronter Nathan Gearhart und dem an Black Metal erinnernden Gekreische von Basser Mark Kozuback.
Anscheinend haben sich Vehemence von ihren abartigen Metzeltexten etwas entfernt und gehen die Sache etwas konzipierter an, was sich schon an der recht gelungen Verbindung aus Titel und dem künstlerisch ziemlich genialen Cover bemerkbar macht. Die Tatsache, dass die Jungs aus Phoenix eine knappe Stunde an Video-Bonusmaterial auf die CD gepackt haben, welches den Werdegang der Band von 1997 bis 2004 dokumentiert, möchte ich hier ebenfalls als positiv verbuchen.
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