laut.de-Kritik

Mister Techno-Funk mit seinem Debüt auf Gigolo.

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Als DJ ist Woody nicht nur bei uns eine Institution. Mitte der 90er steht er in Berlin in den legendären Clubs E-Werk und Tresor regelmäßig an den Plattenspielern. Technisch äußerst versiert und ohne jeden Zweifel geschmackvoll sind seine Sets schon bald das Aushängeschild der Berliner Feierkultur. Seit 2000 veröffentlicht Woody zudem auch eigene Tracks.

Die meisten davon auf seinem eigenen Label Fumakilla. Sein Debütalbum "Selected Works 2002 - 2006" erscheint jetzt auf Gigolo Records. Mit diesem Release reanimieren Woody und Gigolo-Chef Hell ihre Freundschaft aus alten Münchner Tagen. Dort machte Woody Ende der 80er die ersten Schritte in der noch kleinen Technoszene der bayerischen Hauptstadt. Einer, der damals ebenfalls auf den neuen Sound steht, ist DJ Hell.

Als dieser später sein Label International Deejay Gigolo Records gründet, ist Woody immer gerne gesehener Gast auf den Label-Parties. Jetzt haben sich Hell und Woody einmal mehr zusammen getan. Das Ergebnis ist "Selected Works 2002 - 2006". Vor wenigen Wochen erst gab Woody mit der Maxi "August" ein Appetithäppchen zum Besten. Jetzt präsentiert er auf seinem Debütalbum weitere acht, bislang unveröffentlichte Tracks.

Charakteristisches Element beinahe aller Stücke ist der funkige Drive, den sich Woody seit seiner ersten Produktion, dem Stück "Body Music" im Jahr 2000, zu Eigen gemacht hat. Für DJs dürfte das eine Art Heilsversprechen sein, schließlich ist "Body Music" bis heute ein Track, der den Dancefloor innerhalb weniger Takte in ein Tollhaus verwandelt. Leider fehlt auf "Selected Works 2002 - 2006" ein derartiges Kaliber.

"Jack", "August" und "Take It Down" rocken die Tanzfläche zwar in solider Manier. Dennoch fehlt den Tracks der richtige Kick. Sprich: in einem Set sind sie sicherlich Gewinner. Auf einer CD, wo man den Track über die volle Spielzeit hört, tut sich meist zu wenig.

Einen Gegenpol zum unverhohlen progressiven Drive der meisten Stücke bilden "Rocksteady", "Nesbits Way!" und "Liquid Room". Knackig im Bassbereich sind sie zwar auch, ihren besonderen Reiz beziehen sie aber gerade durch die chilligen Flächen. Woody arbeitet hier wunderbar seine Einflüsse aus Chicago House und Detroit Techno auf. Derartiges war auf seinen bisherigen Releases noch nicht zu hören. Mal sehen, ob die zukünftige Entwicklung weiter in diese Richtung geht.

Trackliste

  1. 1. Memory Soul
  2. 2. Jack
  3. 3. August
  4. 4. Our World
  5. 5. Take It Down
  6. 6. Rocksteady
  7. 7. Nesbits Way!
  8. 8. Mindfunk
  9. 9. Liquid Room

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