laut.de-Kritik

Metalcore für Deko-Arbeiten mit dem Vorschlaghammer.

Review von

Dass die Vorreiter eines Genres erfolgstechnisch von ihren Nachahmern überholt werden und irgendwann einfach auf der Strecke bleiben, ist ja nichts Neues. Vor allem nicht, wenn benannte Vorreiter nicht ständig am Ball bleiben, sondern sich alle Nase lang auflösen.

Diese Vorliebe zelebrieren All Out War, seit sie Anfang der 90er zusammen mit den Cro-Mags in New York die Hardcore-Szene mit diversen Thrash Metal-Einflüssen aufgemotzt haben. Der große Erfolg war beiden Bands nicht vergönnt, doch während die Cro-Mags wenigstens sowas wie einen Legendenstatus errangen (den sie aber auch immer wieder demontieren), wissen die wenigsten etwas mit All Out War anzufangen.

Dabei haben die Jungs seit dem letzten Album mit Victory Records eigentlich ein renommiertes Label im Rücken und mit "Into The Killing Fields" ein mächtig ballerndes Geschoss im Lauf. Metalcore der ganz alten Schule wird hier geboten. Klare Gesangslinien finden sich genauso wenig wie irgendwelche doppelten Gitarrenleads. Hier gibt es ausschließlich derbe Thrash-Riffs der Marke Slayer, die auf Breakdowns und Gangshouts des Hardcores treffen.

Aggression und Power der Scheibe kommen dabei jederzeit rüber und trumpfen mit fetter Produktion auf. Während in Sachen Gitarrenarbeit das ein oder andere Solo an den Mann gebracht wird, bleibt das monotone, eindimensionale Gekeife von Fronter Mike Score leider genauso auf demselben Level wie die Songs an sich.

Was Abwechslung betrifft, ist auf "Into The Killing Fields" nämlich nicht viel zu holen. Wer darauf jedoch nicht besteht und einfach nur den Soundtrack sucht, um seine Wohnung mit dem Vorschlaghammer umzudekorieren, der macht nicht viel falsch.

Trackliste

  1. 1. Defiance Through Fear
  2. 2. Mery Killer
  3. 3. Apathetic Goodbye
  4. 4. Fear Those Who Claim Divinity
  5. 5. From Manipulation To Martyr
  6. 6. Into The Killing Fields
  7. 7. Angel Among Demons
  8. 8. Standing In Silence
  9. 9. Still Crucified

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1 Kommentar

  • Vor 14 Jahren

    na ja, was bleibt zu sagen. Frech bei Hatebreed, Terror und Slayer klauen - holt man sich lieber eine Platte der genannten Bands und lässt das im Regal stehen. Klingt aber zumindest mehr nach dem "echten" Metalcore ohne Leads und typischen Clear-Gesangsakrobatik als so der andere Metalcore-Shit, der den Äther verpestet.