laut.de-Kritik
Samplekunst und feine Wortakrobatik.
Review von David MaurerNiemals weg und doch zurück: Frei von Streitereien und Missgunst entschieden sich Evidence, DJ Babu und Rakaa im Jahr 2006 dazu, vorerst keine Platte unter dem Namen Dilated Peoples aufzunehmen. Gemeinsame Projekte und Features auf den Solo-Alben der einzelnen Mitglieder bewahrten während der Schaffenspause aber weiterhin die künstlerische Verbindung innerhalb des Trios.
Dass "Directors Of Photography" also weniger ein wirkliches Comeback als vielmehr eine lange geplante Fortsetzung der Dilated-Geschichte ist, deutet Rakaa schon im Opener "Directors" konstruiert widersprüchlich an: "Dilated never left, I'd like to welcome us back."
Ob immer da, nie wirklich weg oder wieder zurück - Evidence und Rakaa nach acht Jahren gemeinsam zu den walzenden Drumrolls in "Directors" zu hören, ruft auf Anhieb wohlige Backpacker-Nostalgie hervor. Ähnlich Düsteres holt Evidence-Homie The Alchemist in "Cut My Teeth" aus seinem Repertoire. Die hämmernden Piano-Klänge dröhnen ebenso bedrohlich aus dem Soundsystem wie das stickige "The Dark Room", das mit dem ersten Feature Vince Staples aufwartet. Leider gibt der derzeit vielleicht angesagteste US-Rapper lediglich die Hook zum Besten.
Eine nicht minder dunkle Grundstimmung legt "Good As Gone" an den Tag. Die erste Single des Albums bestätigte bereits vor einigen Monaten eine erneute Zusammenkunft der drei Kalifornier, auch wenn manch einer nicht mehr damit gerechnet hatte: "I was getting buried alive / Heard the dirt hit the coffin top, I barely survived / But I broke through my grave ripped the pine box seal apart."
Die Ankündigung "DJ Premier on the beat, DJ Babu on the cut" löste selbstverständlich enorme Erwartungen aus, die Premo mit einem Beat, der auch von Gang Starrs "The Ownerz" stammen könnte, mindestens erfüllt.
Den tief wummernden Produktionen von Premier, Alchemist und meist Evidence selbst stehen allerdings einige deutlich melodischere Stücke gegenüber. Ein neues "This Way" oder "Worst Comes To Worst" wird das von Jake One produzierte "Show Me The Way" zwar nicht, die eingängige Boom-Bap-Nummer birgt mit der souligen Hook von Aloe Blacc trotzdem reichlich Hit-Potenzial und gehört zu den stärksten Tracks eines ohnehin sehr guten Albums.
Das Ende der prominent besetzten Produzentenriege ist damit aber noch längst nicht erreicht: D.I.T.C.-Member Diamond D liefert den perfekten Sound für das nachdenkliche Wechselspiel zwischen Evidence und Rakaa in "Let You Thoughts Fly Away": "So let your thoughts fly away / To a better place that was or will be / Why don't you fear death? You say life is trying to kill me."
Und wenn die etwas eintönigen "The Reversal" und "Opinions May Vary" drohen, dem Album seinen Hörfluss zu nehmen, drehen 9th Wonder und erneut Alchemist noch einmal auf und sorgen mit den von markanten Vocal-Samples untermalten "The Bigger Picture" und "L.A. River Drive" für einen wunderschönen Abschluss. Diese zurückhaltend melodischen Beats fangen die Stimmung der Texte wesentlich besser ein als noch die düster wummernden Ungetüme der ersten Tracks. Der Werdegang als Graffiti-Artist und Rapper, Anekdoten aus der Karriere und kleine Geschichten über das geliebte Kalifornien bestimmen die oft melancholischen Zeilen von Rakaa und Evidence. Auch 2014 gilt für die Dilated Peoples: Venice Beach statt Compton, aber dennoch "raised by N.W.A.".
Noch nie hat Evidence einen Hehl daraus gemacht, aus einem ruhigen Bezirk und einem guten Elternhaus zu stammen, statt in einem Brennpunkt in South Los Angeles aufgewachsen zu sein. Seine kleinen Storys entpuppen sich nichtsdestotrotz als gewohnt hörenswert. Vielleicht auch deshalb, weil ihn die Nähe zu den berüchtigten Vierteln mit ihren Gang-Kriegen und Polizei-Helikoptern ein Leben lang prägte: "Didn't grow up in the hood, adjacent / But close enough to hear the ghetto bird awaken" ("Trouble").
Insgesamt weisen die wie immer eindrucksvoll pointiert vorgetragenen Lyrics der beiden MCs eine deutlich persönlichere Note auf als noch zu "Neighborhood Watch"- oder "20/20"-Zeiten. Das Leitmotiv der Fotografie, das sich neben gesampeltem Kamera-Knipsen auch im Booklet wiederfindet, das in Form von Polaroid-Bildern daherkommt, trifft deshalb bestens zu.
Dass "Directors Of Photography" aber keineswegs nur aufgrund der aufwändig gestalteten CD in Erinnerung bleibt, liegt natürlich am überzeugenden Inhalt: Meist ausgezeichnete Beats hochkarätiger Produzenten, perfekt gesetzte DJ Babu-Cuts und über Jahre profilierte Rap-Skills vom "Weatherman" und Rakaa machen das fünfte Dilated-Album zu ihrem vielleicht besten.
Wenn also nach 16 Tracks und rund 56 Minuten das letzte Mal die Kamera knipst, sollte jedem klar sein: Man muss gar nicht wirklich weg gewesen sein, um imposant zurückzukehren.
3 Kommentare mit 30 Antworten
Hmm, hab nur die Schnipsel bei Amazon durchgehört, mir klangen die Beats aber zu düster und monton...werde nochmal reinhören.
Bezweifele aber, dass das Album besser ist als Expension Team, das ist kaum zu toppen
Ist schon gut.
Als ob du Analperle wüsstest was gut ist.
Hast Du kleine, dünnhäutige Schwuchtel nicht noch vor 2-3 Tagen rumgejammert, dass ich Dich immer grundlos beleidigen würde? Also halt lieber Deine Spermaluke, bevor du in 2-3h wieder anfängst zu jammern wie ein Ladyboy nachdem dein 200kg Bauernvater bei ihm zu Besuch war!
Soviel zum Thema Beissreflex...
Ihr habt ja kreativere Beleidigungen drauf als Cartman
Naja, Craze ist damit groß geworden täglich sowas von seiner Mutter zu hören. Der kann schon nicht mehr anders.
i loled @craze
Sancho ist einfach unendlich peinlich. Weint er letztens noch rum, ich würde den armen Fratz immer so grundlos erniedrigen, kommt er jetzt wieder vollkommen grundlos mit Dünnpfiff um die Ecke. Mal schauen, wann er sich seiner Minderwertigkeit wieder bewusst wird und wieder anfängt zu plärren.
Ach Craze... Du bist schon trollig. Weisst selber nicht mehr, was du einen Tag zuvor gesagt hast aber meinst ich hätte damals geheult. Beschimpfst andere als Rassisten bist aber selber das intoleranteste Arschloch auf dieser Seite. Irgendwie muss man dich schon mögen, wenn du nicht so abartig dumm wärst.
Dem kann ich nur zustimmen. Dieser Craze fällt hier mit seiner Fäkalsprache und seinem rüpelhaften Benehmen öfters unangenehm auf. Sonst keine anderen Probleme im Leben?
Sancho, vllt solltest Du mal Abstand nehmen. Dir scheint das Alles ziemlich unter die Haut zu gehen. Außerdem bin ich quasi die Toleranz in Person, yo!
Abstand? Wenn ich mal nichts schreibe zoffst du dich doch mit anderen. Der Manback kann ein Lied davon singen. Oder der Herr von Welt.
Aber du hast ja recht. Ich sollte mich nicht so viel aufregen
Meine Güte, könnt ihr nicht endlich mal miteinander schlafen? Ich zahl dann sogar Kondome und Sprühsahne, auf Wunsch auch vegane.
Ja, ich muss immer das Schwert der Rechtgläubigen schwingen!
derHerrvonWelt hat sich dank meines Einsatzes ja auch beruhigt, genauso wie lauti. Der Ossi wird sich auch noch einkriegen und auch bei Dir habe ich noch nicht alle Hoffnung aufgegeben!
Vegane Sprühsahne? Die Welt geht immer mehr zu Grunde!
Meine Abstinenz in den letzten Monaten hatte einzig und allein mit den Mord- und Gewaltandrohungen gemixt mit RL-Daten-Veröffentlichungs-Drohungen und Gestalke zu tun.
Meine jüngste Rückkehr hat einzig SodiBrudi maßgeblich beeinflusst. Dass ich in Form eines ruhigen Zeitgenossen zurückgekehrt bin war wiederrum einzig und allein meine Entscheidung.
Nur damit die Fakten klar sind.
Er meint wohl eher harrymanback aka lautusa_ und nicht dich.
Nein, "lauti" ist hier ein feststehender Begriff und meint immer mich, da gibt es kein Vertun.
manback/lautusa/S.O.D.B.S.A./etc/pp ist "der Ossi", wahlweise auch Össe oder Oesse genannt. (Wobei ich mich von abfälligen Bezeichnungen unserer Mitbürger in Dunkeldeutschland distanziere!)
Ich protestiere! Ich bin nicht der S.O.D.B.S.A- Dingens, ich hatte hier immer nur einen Account aktiv, Arschloch!
was man nicht versteht, das schiebt man in eine schublade.
quote: Wobei ich mich von abfälligen Bezeichnungen unserer Mitbürger in Dunkeldeutschland distanziere!
finde den Fehler.
Du denkst wirklich das wäre kein Scherz gewesen?
lautchen, bei dir bin ich mir nie so ganz sicher. weisst du doch
"lautchen" mag ich.. Glaube Anwalt hat das früher auch öfter benutzt. Dann ist ja alles gut.
Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.
nene, der war immer von mir. ein Kumpel von mir hat sich auch immer ein wenig autistisch verhalten. den haben wir autchen genannt. und lautchen passt dann ja ganz gut.
it's me, floersche.
Flöri, Allah! Das ist aber schön! Hoffe alles ist gut bei Dir? Demnächst mal Chat, Du weißt.
musik für grundschullehrer und fachabiturienten.
nachtrag: rede natürlich von öffentlichen schulen.
für heute fertig oder kommt noch was ?