laut.de-Kritik
Hans Sarpei gefällt das. Wem noch?
Review von Dani FrommEinst galt Eko Fresh als eins der größten Talente, die die deutsche Rap-Szene zu bieten hatte. Jeder weiß das, nicht zuletzt deswegen, weil Eko selbst nicht müde wird, selbiges zu betonen. Jeder weiß auch: Lang, lang ists her. Niemand kennt sich damit besser aus als die unangefochtene Nummer eins unter den Stehaufmännchen.
Vielleicht geht er tatsächlich als "der erste Oldschooler unter 30" durch. Als Abend- respektive Album-füllendes Thema taugt die eigene (zumal verflossene) Großartigkeit trotzdem nur bedingt. Das scheint Eko allerdings herzlich kalt zu lassen. Er stopft mit nostalgisch verklärten Rückblicken auf vermeintlich bessere Tage und dem ewigen Lamento darüber, als missachtetes, verkanntes Genie nicht den Respekt einzufahren, der ihm eigentlich gebührte, nicht nur eine, sondern gleich zwei Platten voll.
Da er kaum etwas erzählt, das über "Wann merkt die Welt endlich, dass ich der Größte bin?"-Geheule hinaus geht, zieht sich der Weg "Ek To The Roots" ganz erbärmlich. Hätte Eko nur eine Auswahl getroffen! Material genug für eine (!) zumindest passable Platte fährt er durchaus auf.
Sein ratternder Vortrag aus dem "Rap Lexikon" mit angenehmster Oldschool-Attitüde in Beat und Style: schlicht grandios. "Keiner kann so reimen wie der Freeze-Mann. Das ist der Beweis. Hauste rein, Alter. Peace, Mann!" In solchen Momenten - oder, wenn Eko selbstironisch die markanten "Augenbrauen" rauft - möchte man das uneingeschränkt glauben.
Im Rahmen eines "Rap Tutorial" analysiert und illustriert Eko Reimschemata und erklärt im Vorübergehen noch eben den Storyteller: Das gefällt wohl kaum Hans Sarpei alleine. Vielmehr drängt sich die Frage auf, warum Eko das Geschichten-Erzählen bis auf eine nicht gerade originelle Dealer-Räuberpistole in "Manche Sind So" so penibel umschifft.
Einzig für "Der Gastarbeiter" holt Eko etwas weiter aus und berichtet vom Lebensweg seines Großvaters. Allerdings nur, um schon in der zweiten Strophe ruckzuck wieder bei seiner Person anzukommen. Dort pult er - wie überall sonst - ausgiebig im eigenen Bauchnabel. Ein noch so flüchtiger Blick über den Tellerrand des Egos: scheinbar nicht drin.
Statt dessen verwendet Eko Fresh viel Energie und noch mehr Zeit darauf, sich mindestens als "Euer Vater", als der Erfinder der Juice, der Punchline ... ach ... des kompletten Rap-Games, (wenn nicht zusätzlich des Rades!) in Szene zu setzen. Der König, der Don, der Mack des Westcoast-Rap. "Mein Eigener Chef", den alle anderen kopieren. Ohne Ausnahme. Dauernd.
Einen ausgesprochen durchwachsenen Eindruck hinterlassen die Feature-Gäste. Während Fredro Starr oder der Outlawz' Young Noble mit seiner Kantholz-Stimme in der herrschenden Stimmung Heimspiele feiern, lässt mich die R'n'B-Heulboje, die den "90er Drive By" beschallt so kalt wie die unmotivierte Versöhnungsnummer mit Bushido.
Farid Bang klingt auch in "Träumer" wieder wie ein Kollegah-Abklatsch, und Summer Cem begeistert - zumindest mich - erst in der türkischsprachigen Zugabe. Wenn ich von keinem der Beteiligten auch nur ein einziges Wort verstehe, gewinnen sie allesamt: bezeichnend.
Die Beatauswahl auf "Ek To The Roots" wirkt dagegen rundum wie aus einem Guss. Der Dank dafür gebührt in erster Linie Phat Crispy, der mit einer guten Portion Soul, staubigen Drums und allzeit dickem Bass je nach Bedarf schlanke Kulissen oder solche im Breitwand-Kino-Format auffährt, die allesamt den Geist der Golden Era atmen.
Die Instrumentals von Isy B und Joshimixu fügen sich gut ein. Maestro addiert für "Mein Eigener Chef" eine Spur Western-Feeling. Spieldosensound im Walzertakt für "Scheiss Drauf" stammt aus dem Hause ZH Beats, die lässige, coole Begleitmusik für das "Fatale Trio" von Reef, melodische Synthies in "Still Alive" von Serious Sam.
Einzig im allzu breit angelegtem Rührtrommel- und Streicher-Aufmarsch ("Das Ghetto Nicht Aus Mir") geht Ekos Rap ein wenig unter, während er in "Von Unten" wieder munter über den ebenfalls von Monroe angerührten brodelnden Sumpf irrlichtert. Monroes Meisterstück allerdings steckt im schwungvollen Groove von "Gefällt Das".
"Ich mach' meine Mucke nicht, damit ihr sie bewertet." Das nehme ich Eko Fresh sogar ab. Ich schätze wirklich, dass er "Der König Ist Zurück" für "kein normales Gib-niemals-auf-Lied" hält, auch wenn dem Rest des Universums die Unterschiede zu den anderen Vertretern dieser Gattung vermutlich verborgen bleiben.
Eko hält sich vermutlich tatsächlich für ein Musterbeispiel an Glaubwürdig- und Geradlinigkeit, Authentizität und Realness. Ein wenig schizophren wirkt es aber doch, wenn ausgerechnet einer, der mit Ausnahme des Dschungelcamps längst durch jedes erdenkliche C-Promi-TV-Format tingelte, von Zeiten schwärmt, da man "als echter Rapper mit der Bravo nicht mal sprach", nur, um sich im nächsten Atemzug zu rühmen: "Ich brachte Rap zu 'The Dome'."
Ah, ja. Dann doch lieber gleich gar kein Zusammenhang: "Es ist sechs nach drei, ich hab' Ketchup bei, das ist Fettsack-Style." Mahlzeit!
61 Kommentare
Warscheinlich wird "XAVAS" 5 Punkte kriegen,
nur weil es Savas ist. Und das hier ist ein super
Album!
Na ich mochte Ekrem schon vor "Urteil" Zeiten nicht von daher wird das x-te Release nix daran ändern. Vor allem wenn er im selbigen behauptet, dass er den Grundstein für alle, aber wirklich alle, Facetten von Deutschrap gelegt hätte.
Ich wäre dafür, dass sich Max Herre was von Eko abschaut, wie dieser Oldschool-Kopfnicker-Shit wirklich zu klingen hat.
Review war im Prinzip so zu erwarten... Mein Fazit kommt, wenn ich es etwas öfter reingehört hab. Bei den ersten zwei Durchläufen fand ich die Features allerdings auch durch die Bank unnötig. Da sticht ja sogar das Ding mit Bushido positiv hervor
Größte Witzfigur der deutschen Musiklandschaft.
Ek to the Roots ist ein gutes Album, dies nur vorweg
Die erste Platte gefällt mir im Ganzen etwas besser. Ich finde schon das Intro sehr gut gemacht, danach ist alles aus einem Fluss. "Euer Vater" finde ich cool als EInstieg, "Es muss sein" gefällt mir weniger, auch weil der Refrain schon in früheren Lieder ähnlich vorkam. Das Beste Lied auf der Platte ist "Rap Lexikon", geile Rhymes, Super Flow, guter Refrain und schwungvoll...hier zeigt EK zum ersten Mal so richtig was er draufhat. Das Negativste am ganzen Album sind die Features. Ich kann mit Fredo Star hier nur wenig anfangen, besser ist das "Der König ist zurück", da ich finde das Ek hier durchgehend die Wahrheit erzählt und ich kaufe ihm das auch ab, dass es kein 0815 Steh auf, gib nie auf-Lied ist. "Diese 2" mit Bushido ist das Beste Feature auf der ersten Platte, evtl. auf dem ganzen Album und das Lied ist für mich in der Tat ein Klassiker, auch dank dem geilen Beat. Die Beats sind über das ganze Album gesehen wohl der grösste Pluspunkt, es gibt nur wenige die abfallen und dafür viele wirklich geile Beats. Der Gastarbeiter gefällt mir, ich finde es auch ok dass er in der 2. Strophe auf sich zu sprechen kommt, da er nicht nur von sich sondern seiner ganzen Familie spricht. So, dies ist für mich klar die Stärkere Hälfte der ersten Platte, danach taucht das ganze ein wenig ab. Das Feature mit Noble ist ok, aber nicht mehr. "Mein eigener CHef" geht mir auf den Sack und "Augenbrauen" ist auch ok, aber auch nicht mehr. Frauenartzt hat auf "Ehre und Stärke" nicht seinen besten Tag und dadurch geht auch dieser SOng in die Sparte Ok. "SCheiss drauf" kann ich auch nicht so ganz ab und so sind wir bei schon "Manche sind so" Die einzige echte Story, Ek kann Storytelling, die Story hier aber ist für mich eher dünn und hat auch keine echte Aussage und keinen echten Erzählwert, der Beat ist aber nett. "Fatales Trio" ist eigentlich gut, aber auch hier machen die Featuring-Gäste wie bei "Ehre und Stärke" das Lied schlechter und nicht besser. Klassentreffen ist dann, entschuldigung, etwas peinlich. Toni der Assi ist für mich eine Witzfigur, kein Rapper, Auch Ali und Papa Landliebe kann ich nicht ernstnehmen. MoTrip versucht zu retten, und der letzte Teil (MoTrip und Eko) ist gut, am Besten nächsten Mal nur diese 2 aufbieten.
Platte 2:Das 2. Intro ist klar schwächer, und auch der erste Teil der 2. Platte überzeugt mich nicht. "Schon wieder" gefällt mir genausowenig wie "90er Drive-By" und "Scheisse gibts umsonst" Die Nr. 5 und 6. der 2. Platte sind ok, aber auch nichts besonders. Erst bei "Träumer" kommt wieder ein Lied das mir gefällt. Farids Part am Anfang nervt ein wenig, aber Ek und Cem können gefallen. Auch die Nr. 9 und 10 sind höchstens Durchschnitt. Nun aber kommt endlich der Beste Teil der 2.Platte. Raptutorial, in dem Ek das Rhymen erklärt und mir dabei richtig gut gefällt und dann "Gefällt das", das Beste Stück des Albums. Hier für mich der Beste Featuring-Part des ganzen Albums, weil Hans Sarpei wirklich in das Lied passt und das Lied ist einfach nur geil vom Beat aber auch vom etwas ironischen, aber doch auch klugem Text her. Und Ek Flowt hier mal wieder richtig. Auch "Der Don" gefällt mir sehr gut, hier vor allem der Refrain. Auch bei "Immer noch so hart" nerven mich die Featuring-Gäste eher, da sie aus meiner SIcht wie Xatar, Ssio, Toni der Assie, Ali, Papa Landliebe und Frauenartzt Eko nicht im Geringsten ebenbürtig sind. "Von unten" finde ich super,dafür "Mein Name ist 2" nicht gut. Der Abschluss mit dem Outro mag ich und rundet aus meiner SIcht das Album sehr gut ab. Der 18.te Track ist vom Beat her gut, ich verstehe kein Wort aber der flow passt, allerdings ist Türkischer Rap überhaupt nicht mein Ding.
Fazit: Ek to the Roots ist für mich die bisher Beste Eko Platte. Es gibt ein paar wirklich ganz starke Lieder (Rap Lexikon; Gefällt das; Rap Tutorial)und durchwegs Hammer-Beats. Eine Enttäuschung sind bis auf Hans Sarpei, MoTrip, Summer Cem und Bushido vor allem die deutschen Featuring Parts, welche für mich allesamt 3 Klassen unter Eko sind und das Album abwerten. Jedoch gefällt mir sehr wie Eko Flowt und seine Rhymetechnik ist unerreicht, unzählige Doppelrhymes, Kreuzreime und auch gleiche Endungen mit anderem Sinn (Bleibt zu hoffen ihr Zeitgenossen habt die Zeit genossen)sind super gemacht.
Empfehöung: Das ALbum ist empfehlenswert, aber kein Must-Have.
Ek to the Roots ist ein gutes Album, dies nur vorweg
Die erste Platte gefällt mir im Ganzen etwas besser. Ich finde schon das Intro sehr gut gemacht, danach ist alles aus einem Fluss. "Euer Vater" finde ich cool als EInstieg, "Es muss sein" gefällt mir weniger, auch weil der Refrain schon in früheren Lieder ähnlich vorkam. Das Beste Lied auf der Platte ist "Rap Lexikon", geile Rhymes, Super Flow, guter Refrain und schwungvoll...hier zeigt EK zum ersten Mal so richtig was er draufhat. Das Negativste am ganzen Album sind die Features. Ich kann mit Fredo Star hier nur wenig anfangen, besser ist das "Der König ist zurück", da ich finde das Ek hier durchgehend die Wahrheit erzählt und ich kaufe ihm das auch ab, dass es kein 0815 Steh auf, gib nie auf-Lied ist. "Diese 2" mit Bushido ist das Beste Feature auf der ersten Platte, evtl. auf dem ganzen Album und das Lied ist für mich in der Tat ein Klassiker, auch dank dem geilen Beat. Die Beats sind über das ganze Album gesehen wohl der grösste Pluspunkt, es gibt nur wenige die abfallen und dafür viele wirklich geile Beats. Der Gastarbeiter gefällt mir, ich finde es auch ok dass er in der 2. Strophe auf sich zu sprechen kommt, da er nicht nur von sich sondern seiner ganzen Familie spricht. So, dies ist für mich klar die Stärkere Hälfte der ersten Platte, danach taucht das ganze ein wenig ab. Das Feature mit Noble ist ok, aber nicht mehr. "Mein eigener CHef" geht mir auf den Sack und "Augenbrauen" ist auch ok, aber auch nicht mehr. Frauenartzt hat auf "Ehre und Stärke" nicht seinen besten Tag und dadurch geht auch dieser SOng in die Sparte Ok. "SCheiss drauf" kann ich auch nicht so ganz ab und so sind wir bei schon "Manche sind so" Die einzige echte Story, Ek kann Storytelling, die Story hier aber ist für mich eher dünn und hat auch keine echte Aussage und keinen echten Erzählwert, der Beat ist aber nett. "Fatales Trio" ist eigentlich gut, aber auch hier machen die Featuring-Gäste wie bei "Ehre und Stärke" das Lied schlechter und nicht besser. Klassentreffen ist dann, entschuldigung, etwas peinlich. Toni der Assi ist für mich eine Witzfigur, kein Rapper, Auch Ali und Papa Landliebe kann ich nicht ernstnehmen. MoTrip versucht zu retten, und der letzte Teil (MoTrip und Eko) ist gut, am Besten nächsten Mal nur diese 2 aufbieten.
Platte 2:Das 2. Intro ist klar schwächer, und auch der erste Teil der 2. Platte überzeugt mich nicht. "Schon wieder" gefällt mir genausowenig wie "90er Drive-By" und "Scheisse gibts umsonst" Die Nr. 5 und 6. der 2. Platte sind ok, aber auch nichts besonders. Erst bei "Träumer" kommt wieder ein Lied das mir gefällt. Farids Part am Anfang nervt ein wenig, aber Ek und Cem können gefallen. Auch die Nr. 9 und 10 sind höchstens Durchschnitt. Nun aber kommt endlich der Beste Teil der 2.Platte. Raptutorial, in dem Ek das Rhymen erklärt und mir dabei richtig gut gefällt und dann "Gefällt das", das Beste Stück des Albums. Hier für mich der Beste Featuring-Part des ganzen Albums, weil Hans Sarpei wirklich in das Lied passt und das Lied ist einfach nur geil vom Beat aber auch vom etwas ironischen, aber doch auch klugem Text her. Und Ek Flowt hier mal wieder richtig. Auch "Der Don" gefällt mir sehr gut, hier vor allem der Refrain. Auch bei "Immer noch so hart" nerven mich die Featuring-Gäste eher, da sie aus meiner SIcht wie Xatar, Ssio, Toni der Assie, Ali, Papa Landliebe und Frauenartzt Eko nicht im Geringsten ebenbürtig sind. "Von unten" finde ich super,dafür "Mein Name ist 2" nicht gut. Der Abschluss mit dem Outro mag ich und rundet aus meiner SIcht das Album sehr gut ab. Der 18.te Track ist vom Beat her gut, ich verstehe kein Wort aber der flow passt, allerdings ist Türkischer Rap überhaupt nicht mein Ding.
Fazit: Ek to the Roots ist für mich die bisher Beste Eko Platte. Es gibt ein paar wirklich ganz starke Lieder (Rap Lexikon; Gefällt das; Rap Tutorial)und durchwegs Hammer-Beats. Eine Enttäuschung sind bis auf Hans Sarpei, MoTrip, Summer Cem und Bushido vor allem die deutschen Featuring Parts, welche für mich allesamt 3 Klassen unter Eko sind und das Album abwerten. Jedoch gefällt mir sehr wie Eko Flowt und seine Rhymetechnik ist unerreicht, unzählige Doppelrhymes, Kreuzreime und auch gleiche Endungen mit anderem Sinn (Bleibt zu hoffen ihr Zeitgenossen habt die Zeit genossen)sind super gemacht.
Empfehöung: Das ALbum ist empfehlenswert, aber kein Must-Have.