laut.de-Kritik
Grüße aus der Grauzone zwischen den Stilen.
Review von Michael EdeleEnslaved laufen Gefahr, das selbe Problem zu bekommen wie Peter Tägtgren mit Pain - wenn sie es nicht schon haben. Die Nebenbaustellen werden langsam aber sicher bekannter als die Ausgangsband. Das liegt nicht nur daran, dass Audrey Horne, Ov Hell oder wie sie alle heißen, sich eher einem bestimmten Genre zuordnen lassen und diesem auch treu bleiben.
Enslaved haben mir ihren Anfängen als Viking Metal-Band kaum mehr zu tun und bewegen sich schon seit Jahren in einer Grauzone zwischen sämtlichen Stilen. Auch lassen sich die bisherigen Veröffentlichungen der Norweger stilistisch schwer in Verbindung bringen - allein der Wille zur ständigen Weiterentwicklung liegt allen Werken bislang zu Grunde. "Axioam Ethica Odini" macht da keine Ausnahme und präsentiert folglich wieder ein leicht verändertes Bild der Band.
Bildeten die derben Vocals von Basser Grutle auf dem Vorgänger noch einen harschen Kontrast zur vorherrschenden Musik, sind sie nun wieder eher integrierter Bestandteil des Ganzen. Die progressiven, spacigen Elemente sind auf der aktuellen Scheibe natürlich nicht ganz verschwunden, rücken aber - bis auf "Night Sight" vielleicht - deutlich mehr in den Hintergrund.
Enslaved gehen auf "Axioma Ethica Odini" nicht wirklich back to the roots, aber doch deutlich straighter und wieder eine Spur härter zu Werke. Wenn man den Opener "Ethica Odini" oder "The Beacon" als Referenz heran zieht, kann man sogar schon von einigen schwarzmetallischen Elementen sprechen. Allerdings steht der wärmere Sound des Albums in deutlichem Kontrast zur eigentlichen Eiseskälte des Black Metals.
Außerdem dürfte der klare Gesang von Keyboarder Herbrand Larsen mittlerweile die Vocals von Grutle prozentual fast erreicht haben. Entsprechend softer kommen die meisten Sachen rüber, auch wenn darunter die Kickdrum rattert. Somit gerät "Axioma Ehtica Odini" zwar sehr abwechslungsreich, aber eine wirklich essenzielle Scheibe ist es nicht.
11 Kommentare
bisher habe ich nur gutes gelesen. vor allem viele amerikanische reviews sprechen von dem perfekten album um progressive rock fans für black metal zu interessieren und andersherum. naja, ich habe bisher noch keine platte von enslaved gehört, aber diese hier werde ich mir heute noch kaufen.
trotzdem interessantes review, herr edele!
das dritte youtube video von links ist übrigens eine tolle rezension zu dem album, die meine meinung exakt widerspiegelt.
EDIT (hier das video):
http://www.youtube.com/profile?feature=iva…
Hammer Album. Meine Wertung 5/5.
Der Cleangesang ist einfach nicht in Worte zu fassen. Bis jetzt die Metalplatte des Jahres! Muss mich unbedingt noch mehr mit den Jungs auseinandersetzten, aber Axioma Ethica Odini ist ein klasse Einstieg.
höchstnote!
und es ist eine wirkliche essentielle scheibe geworden!!!