laut.de-Kritik
Im bizarren Klangfeld zwischen Danny Brown und TLC.
Review von Anastasia HartleibHaiyti platzt geradezu vor Kreativität. Anders lässt sich nicht erklären, dass die Dame innerhalb von zwei Wochen zwei Releases raushaut. Doch schon mit den vergangenen drei EPs hat Haiyti nicht nur ziemlich vorgelegt, sondern auch ihre Vielfältigkeit gezeigt. Trotzdem legt sie mit "Follow Mich Nicht" nochmal einen drauf.
Das Hamburger Girl arbeitet bei diesem Album erstmals nicht nur mit einem Produzenten zusammen. Neben AsadJohn, der übrigens auch für das Mastering verantwortlich zeichnet, fahren Yang Monty, KitschKrieg, die Drunken Masters, Farhot aka Fuchy, Skool Boy und Loopkingz INSTRMNTLS ihrerseits auf. Die Beats von "Follow Mich Nicht" klingen dabei genauso durchmischt wie die Liste der Produzenten. Während AsadJohn für derbe Trap-Bretter sorgt, gefallen die plätschernden Yang Monty Bässe um so besser.
"Mit ihrem neuen Doppel-Release kehrt Haiyti nun zum Sound von 'City Tarif' zurück: rohe Hits für den Kiez, direkt aus dem Herzen in die Fresse", schreibt der Pressetext. Während der zweite Teil des Satzes ein zustimmendes Kopfnicken hervorruft, regt sich beim ersten eher Widerspruch: Man hört Haiyti deutlich an, dass sich seit ihrem Durchbruch einiges getan hat. Die Flows klingen ausgefeilter, die Rap-Parts anspruchsvoller und die Hooks catchiger.
Dennoch bleibt Haiyti dasselbe Girl, das mühelos zwischen Partyexzessen, düsteren Straßengeschichten und emotionaler Ehrlichkeit wechselt. Trashig anmutende Technik und ihr brutaler Stimmeinsatz brechen mit süßlich klingenden Pop-Momenten. Haiyti zieht den Hörer in ein bizarr großartiges Klangfeld irgendwo zwischen Danny Brown und TLC, das auf Deutsch um so mehr Faszination ausübt.
"Gangsta Rap in gut, doch ich rappe besser / drei, vier Gramm auf Auge, ja ich bin ein Drughändler": Ist die Gangsterbraut im "Fiat Punto" wirklich dieselbe, die flussaufwärts "Mit Dem Wolf Tanzt" und Flügel wie "Pegasus" hat? Yepp, und sie cruist auch immer noch im "Nightliner" durch die Gegend, trinkt "Moscow Mule" und bringt das "Dope Game" durcheinander.
Wie jedes Release, besitzt "Follow Mich Nicht" einen Song, der irgendwie heraussticht und der sich so gar nicht einordnen will in den Rest des eh schon durcheinander gewürfelten Haufens. In "I'm Pretty But I'm Loco" baut AsadJohn einen verstörenden Track, der mit anderem Unterbau vermutlich auch im Death Metal ein Hit wäre. Doch genau die brutalen Brüche zwischen verträumten Pop und dem harten Asphalt der Straße machen Haiyti aus. Egal, wie vielfältig ihre Songs auch scheinen, überall steckt Haiyti drin - und das hört man auch.
17 Kommentare mit 33 Antworten
Haiyti im Future-Modus. "Moscow Mule" ist ein Hit, die EP letzte Woche war endlich wieder dope.
Wenn das hier den Erwartungen gerecht wird: dis mah girl ♥.
Auch ein solches Releasebombardement macht die ganze Sache nicht besser
Ich verstehe den Hype auch nicht.... Wobei ich dem ganzen cloud/trap zeug eh nichts abgewinnen kann.
versteh nicht wieso du das nicht feierst Garret, atmet doch den Geist alter Berliner Tage
im Sauerstoffzelt, kurz vorm Delirium
Sehe das ähnlich wie der Killer - hätten wir 200X, würde Haiyti im Bunker chillen und Gegen Die Kultur wettern.
Im Lätzten Loch, besser.
Sie ist nicht umsonst im Frauenarzt/Takti Video am chillen
Für Garret erst relevant wenn sie in einem EGJ Video chillt oder Depeche Mode bei FB liked.
Richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig, richtig schlecht. Overhyped, nur weil sie 'ne Frau ist und weil sie Trap macht. Pfui. 0/5.
So ein Quatsch.
Genau, der berühmte Frauenbonus im Hip Hop.
Hip-Hop? Ist das hier nicht. Und ich rede nur von Laut.de. Was Titten hat wird hier doch pauschal gefeiert (bis auf wenige Ausnahmen).
Man nehme einen Hauch Talentlosigkeit im Stimm- und Technikbereich, dazu eine Prise Autotune, kaschiere die Unrealness im Themenbereich mit dem Stempel Cloud/Trap und dem Verweis das Swag mehr eine ironische Lebenseinstellung ist als tatsächlich gelebter Lifestyle der Hübschen und Reichen und zack.... hat man Feuilletons neuen Liebling namens .... (hier bitte wahlweise Haiyit, LGooney, Yung Hurn oder was weiß ich ein setzen)
Von mir gibt es ein herzlich unironisches "Fick die Cloud Trap Szene" und 1 von 5 Punkten.
LGoony und Haiyti klingen halt mal gar nicht so nah beieinander
Dieses tape sollte eigentlich sogar Baude heimlich pumpen.
Wien Einreitung kommt näher, Obacht Mundi!
Wieso heimlich, habe mich doch schon sehr positiv zu ihrer Musik geaeussert. Bin nur bisher noch nicht dazu gekommen, die letzten beiden tapes zu hoeren. Bumsen wuerde ich sie zwar nicht, aber Fachsimpeleien ueber's Koksticken austauschen durchaus.
Baude, schon "Razzle Dazzle" gediggelt?
Ja, 'Ransom 2' laeuft gerade sowieso haeufig, trotz der 2 Schwuchtellieder von Fagrrell und Young Fag.
Ja, Thug Track find nichtmal ich gut.
Aber das Albung taugt schon, sind schon gute Banger drauf, wobei ich mich ertappe manchmal so 10 Mal Razzle Dazzle am Stück zu hören.
War mir nicht mehr sicher, hatte nur noch vage irgendwas Positives von dir in Erinnerung. Deswegen habe ich einfach Mal ins Schwarze geschossen. No pun intended.
Musste bei "Gothic Girl" an dich denken, da du hier glaube ich Mal vor sehr, sehr langer Zeit einen längeren Absatz über frivole Aktivitäten mit Szenemädchen gedroppt hattest.
Finde beide tapes sehr stark, ihren Platz als beste Deutschrapperin aller Zeiten hat sie inzwischen wohl sicher. Das duerfte wohl keiner in Frage stellen.
Ich bin mir gerade nicht mehr ganz sicher, aber da meinte ich vielleicht mehr angeschwaerzte Technohuren. Da verschwimmen die Grenzen ja seit ein paar Jahren ja. Mit richtigen Gothmaedchen, okay, ja, wenn sie halt fit sind. Die fetten Wuchtbrummen natuerlich nicht.
nur liebe für sie. live eine granate. tape bombe. die depri-dinger sind erstklassig.