laut.de-Kritik

Eine Monstercollabo, für die sich alles Warten gelohnt hat.

Review von

"Ihr habt lang genug gewartet, dass ein Album erscheint ..." - eine der meistbenutzten Phrasen im Deutschrap. Kommt die selbe Zeile allerdings aus den Mündern des Berliner King of Rap und des Frankfurter Bozz, passt sie einmal. Ein großer Teil der interessierten Szene leckt sich schon seit Jahren die Finger nach einem derartigen Album, zumal Kool Savas und Azad in der Vergangenheit schon bei zahlreichen Features bewiesen haben, wie gut sich ihre Styles ergänzen.

Für dieses Projekt scheuten die beiden Labelbosse weder Kosten noch Mühe. Die Hälfte der Beats holte man sich persönlich bei angesagten US-Producern, die andere Hälfte stammt aus dem Repertoire der Bozz-eigenen Beatbastler Sti, Monroe und Martelli. Auch die beiden Rapper mischten ordentlich mit und präsentieren auf "One" eigene Beats. Beste Voraussetzungen also für ein Hip Hop-Spektakel der Extraklasse.

Während die erste Singleauskopplung "Monstershit" einige Durchläufe braucht, um sich ordentlich tief in die Hörgänge zu bomben, rockt gut die Hälfte der Tracks gleich von Anfang an die Ärsche der Nation. Ob Savas auf "Tollwut" in ein paar Zeilen die halbe Fauna durch den Kakao zieht oder Azad mindestens ebenso tierisch über das stakkatohafte "Bis Ihr Nicht Mehr Könnt" fließt, beide lassen erst gar keine Zweifel daran aufkommen, dass ihnen der Thron gebührt, auf dem sie momentan sitzen.

"All 4 One", "No No No" oder "Ich bin Rap" - Bombentracks werden bei Azad und Savas einfach zu Rudeltieren. Eigentlich fallen nur das etwas lahme "Alles Was Geht" und "Banana II" aus dem Rahmen - um so trauriger, da der Part I auf Roey Marquis' "Ming" damals ein Übertrack war. Auch "Was Hab Ich Dir Angetan" mit Hookline von Xavier Naidoo wirkt ziemlich deplatziert. Wer den Skit zu "Baby" auf der Freunde Der Sonne-Scheibe kennt, sieht, dass die beiden Rapper damit noch ein schmerzhaftes Eigentor geschossen haben.

Davon sollte man sich allerdings nicht zu sehr irritieren lassen - gut ist der Song trotzdem. Und der Rest dieser Monstercollabo entschädigt einen eh für alles. Ein Album, für das sich das Warten gelohnt hat, und der erste große Höhepunkt des Deutschrapjahres 2005.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Monstershit
  3. 3. All 4 One
  4. 4. Banana 2
  5. 5. Tollwut
  6. 6. No, No, No
  7. 7. Bis Ihr Nicht Mehr Könnt
  8. 8. Guck My Man
  9. 9. Ich Bin Rap
  10. 10. Alles Was Geht
  11. 11. War
  12. 12. Panik - Skit
  13. 13. Was Hab Ich Dir Angetan

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5 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    [size=24:359442b5d4][b:359442b5d4][color=#ff0000:359442b5d4]CLASSIC[/color:359442b5d4][/b:359442b5d4][/size:359442b5d4]

  • Vor 16 Jahren

    @LeGaT (« [size=24:e39b72c8a1][b:e39b72c8a1][color=#ff0000:e39b72c8a1]CLASSIC[/color:e39b72c8a1][/b:e39b72c8a1][/size:e39b72c8a1] »):

    nein. ein grauenvoller tiefpunkt in der karriere beider rapper. gibts auch in nahezu jedem media-markt für 4.99eur. das sagt schon alles.

  • Vor 16 Jahren

    weder noch, behaupte ich. tiefpunkt ist es nicht aber auch kein "classic". die beats sind teilweise recht gut aber xavier's feature ist zum :conk:

  • Vor 16 Jahren

    ja gut der xavier track war schon grauenhaft aber abgesehen davon bleib ich dabei
    [size=24:51909fc3fc][color=#ff0000:51909fc3fc]CLASSIC[/color:51909fc3fc][/size:51909fc3fc]

  • Vor 4 Jahren

    Das mehrfach angekündigte Kollabo-Album „One“ mit Azad erschien mit einigen Jahren Verzug erst 2005 und leidet in erster Linie unter den damals total angesagten Ami-Trends, die das eigentliche Potential der beiden Rapper in Keim ersticken. Hätten wir es zwei bis drei Jahre vorher vermutlich mit einem Klassiker zu tun gehabt, bietet das vorliegende Werk lediglich ein paar solide Battleraps auf zumeist stampfenden, Übersee-orientierten Beats. Der MTVIVA-Hochzeit haben wir auch das auffällig radiotaugliche „All 4 One“ zu verdanken, das einzig auf viel Airplay konzipiert war. Unter dem Strich eine große Enttäuschung, die sich zu sehr am Mainstream und aktuellen Trends orientiert hat. 2/5.