laut.de-Kritik

Dimmu Borgirs Gitarrist im Alleingang: eher Death als Black Metal.

Review von

Thomas Rune Andersen - besser bekannt als Dimmu Borgirs Gitarrist Galder - deibelt mal wieder mit seinem Soloprojekt Old Man's Child durch die Gegend. Erneut hat er sich einen erstklassigen Mann hinter die Drums gesetzt und diesmal auf die Künste von Peter Wildoer (Darkane/Pestilence) zurückgegriffen.

Der stellt auf "Slave Of The World" ausführlich unter Beweis, dass er zu einem der Besten seines Fachs gehört. Möglichkeiten, sich auszutoben, erhält der Däne mehr als genug, denn Galder steigt mit dem eröffnenden Titeltrack zügig ein und erinnert dabei gern eher an amerikanischen Death Metal denn an den typischen Schwarzheimer-Sound. Auch was die Vocals angeht, ist eine klare Zuordnung schwer möglich, was dem Mastermind wohl nur gelegen kommt: Schließlich sind Kategorisierungen kaum erstrebenswert.

Auch mit "Saviours Of Doom" präsentiert sich Galder enorm abwechslungsreich. Während in den Strophen stellenweise Elemente von Ministry auftauchen, geht die Orchestrierung im Refrain eher in Richtung Dimmu Borgir. Die Verbindungen tauchen bei den symphonischen Parts natürlich immer wieder auf, häufen sich aber lange nicht so wie noch auf "Vermin". Klaviermelodien, wie sie in "The Crimson Meadows" in Verbindung mit den Riffs auftauchen, wird man bei Dimmu kaum zu hören bekommen.

Insgesamt kämpft die Scheibe oftmals damit, dass die Song ein wenig zu zerfahren wirken. Abwechslung in allen Ehren, aber etwas mehr Stringenz hätte dem Album gut getan. Ärgerlich gerät auch der Sound der Orchestrierung in "Path Of Destruction". Die klingt leider Gottes nach ganz billigen Keyboards. Sowas geht vielleicht in 'ner alten Science Fiction-Serie in Ordnung, hat in modernen Metalproduktionen aber nichts verloren. Das Klavier klingt doch ganz ordentlich, warum also nicht auch die Orchestrierung?

Ein wenig dezenter, dafür effektiver kommen die Keyboards im anfangs schleppenden, aber auch sehr epischen "Ferden Mot Fiendens Land" zum Einsatz. Mit "Servants Of Satan's Monastery" setzen Galder und Peter einen wirklich starken Schlusspunkt, der so etwas wie eine Rückbesinnung auf die alten Tage von Old Man's Child darstellt.

Trackliste

  1. 1. Slaves Of The World
  2. 2. Saviours Of Doom
  3. 3. The Crimson Meadows
  4. 4. Unholy Foreign Crusade
  5. 5. Path Of Destruction
  6. 6. The Spawn Of Lost Creation
  7. 7. On The Devil's Throne
  8. 8. Ferden Mot Fiendens Land
  9. 9. Servants Of Satan's Monastery

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LAUT.DE-PORTRÄT Old Man's Child

Warum sich Thomas Rune Andersen (besser bekannt als Galder) ausgerechnet solch einen Bandnamen ausgesucht hat, erscheint nur auf den ersten Blick geheimnisvoll.

14 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    eddys galder text soll hier ma nichso tüddelig untergehen.

    ich steh ja total auf diesen symphonischen bm kram.

    ich persönlich mag die alben Revelation 666 - The Curse of Damnation und Vernin wesentlich lieber. die opulenten säge-arrangements liegen dem dänen besser als die etwas gezwungen wirkende death-kiste.

    dennoch überdurchschnittliches album. gibt ja weng überzeugendes in dieser symponic-kitsch-bm richtung. spaß macht es eben allemal

    "Ferden Mot Fienden's Land" ist auch ein echter hammertrack

  • Vor 15 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« eddys galder text soll hier ma nichso tüddelig untergehen.

    ich steh ja total auf diesen symphonischen bm kram. (...)die opulenten säge-arrangements liegen dem dänen besser als die etwas gezwungen wirkende death-kiste.

    dennoch überdurchschnittliches album. gibt ja weng überzeugendes in dieser symponic-kitsch-bm richtung. spaß macht es eben allemal »):

    Einen fetten, schweren Kiddusch-Wein (burps!) darauf, dass du als einer der wenigen hier zugibst, Musik toll zu finden, die irgendwie scheiße ist (na ja, was heißt, scheiße, kitschig in diesem Fall ...) - weil sie Spaß macht. :wein:

    Das würde den Norweger (ähem ...) Galder bestimmt freuen. Hoffe ich. Das mit dem Kitsch muss man ihm ja nicht sagen ...

  • Vor 15 Jahren

    ich steh auch auf die dimmu burger.

    scheiß auf "true"! it's fun! :wein:

    mitt meinem kulturellen horizont verzichte ich ohnehin auf solche scharmützel in den gräben der szenegestapo

  • Vor 15 Jahren

    Nein, wir wollen selbstverständlich vernichtend gewinnen, weisen das aber weit von uns und fühlen uns damit dann auch noch moralisch gut! :D

    Das mit dem "verstanden werden" habe ich schon lange aufgegeben. Wenn ich jemandem erkläre, was mir wehtut, verwendet er das ohnehin nur gegen mich. Ich würde zum Beispiel niemandem sagen, dass ich Ausdrücke wie "hochjazzen" nicht abkann, weil ich davon ausgehe, dass er an sich böse ist und das gleich gegen mich wendet ... :absinth:

  • Vor 15 Jahren

    "überlegen".....wir fühlen uns "moralisch überlegen" :absinth:

    ......ich muss sebst schon lachen beim tippen....

  • Vor 15 Jahren

    Hihi. Und ich muss selbst schon lachen beim Lesen. Es ist aber auch lustig, was ihr hier schreibt.