laut.de-Kritik
Diese Hip Hop-Platte meißelt ein Lächeln ins Gesicht.
Review von Alexander AustelKaum einer prägte die goldene Hip Hop-Ära so wie Pete Rock. Ob rappend, als Produzent oder als DJ unterwegs - dieser Mann ist aus dem Rap-Biz nicht wegzudenken. Er ist und bleibt ein Monumentaler.
Da trifft der Albumtitel natürlich genau ins Schwarze. Dieses Können an den Reglern vereint mit dem Flow und den Raps von Smif'N'Wessun macht ein Album aus, das dem Fan vom 90er Jahre Hip Hop ein Lächeln ins Gesicht zaubert - besser meißelt!
"Monumental" beweist gleich zu Beginn der Platte, wie viel Spaß Rap machen kann. Ein geiles kurzes Sample, fette Cuts und smoothe Drums lassen den Kopf nicken und sich eines absoluten Übertracks erfreuen. "He matched me to the track, like the leaves of a tree / We're beautiful together like the air in the vein". Besser kann man es nicht ausdrücken.
"Prevail" knüpft nahtlos an. Der soulige Samplebeat rechtfertigt einen Produzententhron für Peter Phililips. Tek & Steele passen hervorragend zusammen und liefern ihre beste Arbeit seit langem ab. Wenn dann noch Raekwon anfängt zu rappen, hüpft das Kopfnicker-Herz nur so vor Freude. Die Repeattaste wird strapaziert und läuft Gefahr durch zu häufiges Benutzen kaputt zu gehen. Großartig!
Das Album ist überhaupt gespickt mit Features. Nicht nur der oben genannter Shaolin-Verehrer sondern auch Mitglieder des Brooklyn-Kollektivs Boot Camp Clik sind am Start: Buckshot, Sean Price und Rock von Heltah Skeltah geben sich die Mics in die Hand und machen den Longplayer rund. Auch die tiefe und verrauchte Stimme eines Bun B passt perfekt in den etwas melancholischen, mit ruhigem Piano hinterlegten und stimmigem Bass gewürzten Beat in "Feel Me".
Beim Durchhören der Scheibe entstehen unweigerlich Bilder im Kopf, wie man mit Hoodie durch Brooklyn läuft, und die Baggy unter den Arschbacken sitzt gerade noch so hoch, dass sie nicht runterrutscht. Die Sneakers ausgelatscht, dazu die Kopfhörer voll aufgedreht. Hip Hop wie er sein sollte!
"Sean Price the best rapper, Smif-N-Wessun got classic flow" untermauern die Herren in "That's Hard", was sowieso schon jeder wusste. In "Top Of The World" versucht Rock sich dann auch noch den Titel als Scratchgotts abzuholen - mit Erfolg. Knistersound unterlegt mit gesampelten Osibisa-Nummern, dazu ein hübscher Basslauf und die Zeilen einer ernsteren Nummer: "Why we only [give] roses when people are dead / Why not give them roses when they are alive?".
In "This One" verzücken die New Yorker auch mit Reggae-Einflüssen. "Do It" überrascht mit leicht spanisch anmutender Akustikgitarre, Rasseln und E-Bass - und dazu einer Hurricane G, die nicht nur Hooks singen kann, sondern auch noch rappen kann! Auf "Night Time" zeigt Pete Rock dann, wie er auch am Mic die Konkurrenz alt aussehen lässt. Großartiger Albumabschluss: "Time To Say".
Bei dieser Platte passt einfach alles: Rocks musikalischer Hintergrund, die Genialität von Smif-N-Wessun und die Auswahl der Gast-Rapper geben ein in sich stimmiges Bild ab. Pete Rock bleibt einer der größten Hip Hop-Produzenten unserer Zeit. Und Tek und Steele haben nach wie vor eine Menge Hummeln im Arsch.
Da mag vielleicht nicht viel Neues dabei rauskommen, das ist dafür aber verdammt perfekt: "My work ethic is epic, you don't have to like it but you will respect it!".
7 Kommentare
Wieso also dann nur 4 Sterne?! Kein einziger Kritikpunkt ist in dem Artikel zu lesen, deshalb bin ich ein wenig überrascht.
Ein kleiner Fehler in der Überschrift.
MMn müsste es eigentlich "meißelt" und nicht "meiselt" heißen.
Es sei denn, es handelt sich bei "meiselt" um ein neumodisches Chat-"Kunstwort".
"Da mag vielleicht nicht viel Neues dabei rauskommen..."
vielleicht ist das ein kritikpunkt
Pete Rock featured sich selbst? WTF?
hört sich sehr geil an!
Kann sich sehen lassen das Teil...