laut.de-Kritik
Ein dickes und schönes letztes Ausrufezeichen.
Review von Alexander CordasDer gemeine Musikkonsument wird nicht viel mehr als ein Kopfschütteln übrig gehabt haben, als Peter Fox ankündigte, dass es kein weiteres Projekt unter dem Namen Peter Fox geben würde.
Irgendwie aber auch clever. Mal eben einen Megaseller ins Stammbuch der deutschen Popkultur stanzen und sich hernach klammheimlich durch die Hintertür davon machen.
So ganz heimlich dann wiederum auch nicht, denn "Live Aus Berlin" feiert "Stadtaffe" und die sich anschließende Tour mit einer Riesensause noch einmal ab - und das standesgemäß.
Doch bevor die Band um Pierre auf der Bühne zu sehen ist, fängt die Kamera im "Prolog" titulierten Vorspann sehenswerte Stimmungsbilder der Stinkestadt Berlin ein. Musikalisch perfekt untermalt, stimmt dieser im Film Noir-Stil schön auf "Live Aus Berlin" ein. Von Sonnenaufgang bis -untergang portraitiert der Prolog den Tag aller Beteiligten.
Die Gelegenheit, die Figur Peter Fox übergroß darzustellen, lässt Baigorry locker ungenutzt an sich vorbei ziehen. Das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, gehört für ihn wohl zum Programm. Im Vorfilm taucht der Hauptprotagonist - wenn überhaupt - als Schlabberjeans tragender Nebendarsteller auf.
Vielmehr schiebt er Freunde, Bekannte und nicht zuletzt die Drum-Formation Cold Steel in den Vordergrund, offensichtlich dankbar, dass ihm jemand den Slot im Rampenlicht abnimmt.
Mit den schlagwerkenden Weirdos aus den Staaten hat sich Fox aber auch ein Zuckerl an Land gezogen. Alleine die Choreografien der Jungs sind ein Spaß für sich. Die Doku in der Extra-Sektion nimmt sich der durchgeknallten Formation noch einmal im Speziellen an. Wieso jedoch "Cold Steel In The House" sowohl im Hauptfilm als auch in der Bonus-Ecke auftaucht? Keine Ahnung.
In der Setlist bringt Fox mangels einer üppigen Zahl an Solosongs auch Seeed-Stücke unter und gibt der entzückenden Miss Platnum Gelegenheit, sich dem großen Publikum zu präsentieren. So tritt sie für zwei Features ("She Moved In", "Come Marry Me") aus dem Background-Chor ins Rampenlicht. Was auf den ersten Blick nach Füll-Minuten riecht, erhält beim Blick aufs große Ganze einen hübschen Revue-Charakter und beweist einmal mehr, dass es Fox nicht um die Pflege des eigenen Egos geht.
Musikalisch ist der Haufen, der da die Wuhlheide derbst rockt, ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Eine neu arrangierte Version von "Dickes B" (hier: "Dickes Ende") beschließt einen Konzertmitschnitt, bei dem man gerne dabei gewesen wäre. Mit einem Teamplayer Peter Fox als Front-Turner ergibt das eine Mannschaft, die unter das Projekt "Stadtaffe" ein dickes und schönes letztes Ausrufezeichen setzt.
142 Kommentare
nice teil wird gekauft
Kann nur Knaller sein!
welcher pisser gibt hier miese bewertung? stop kiddie
trotz Wohlfühl-Ding einer der schwächeren Songs des Albums. Die hits sind schon "Kopf verloren" (text) und immer noch "Schwarz zu blau" (Atmo).
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eg8565hhd
@SixDrunkenNobodies (« Ja, das Haus am See.
Das hat auch Gunter Gabriel so gut gefallen. »):
und Genesis (naja, okay, Sea bedeuted dann eher Meer statt See)