laut.de-Kritik

Drum hieß Thrash- früher mal Speed-Metal.

Review von

Schwierig, schwierig - ein Comeback, geschlagene 17 Jahren später. Thrash Metal erlebt momentan einen spürbaren Aufschwung, und plötzlich stehen die Kanadier wieder auf der Matte, und das auch noch in Original-Besetzung. Auf die Tour wollten schon Anthrax oder Testament Kohle machen ...

Andererseits waren Sacrifice eine der letzten glorreichen 80er-Bands, die die Fahne des Thrashs bis zum Ende hochgehalten haben - und so entsprechend untergingen, als Metallica, Megadeth und Testament literweise Weichspüler in ihren Sound kippten. Wie dem auch sei, die Jungs legen mit "The Ones I Condemn" ein Album vor, das zwar fast nahtlos an "Apocalypse Inside" (1993)" anschließt, aber dennoch alles andere als altbacken klingt.

Dafür erinnert das Eingangsriff von "We Will Prevail" aber deutlichst an das Debüt ein paar anderer Kanadier. Wie hießen die gleich? Ach ja - Annihilator! Egal, schließlich klingen die Shouts von Gitarrist Rob Urbinati immer noch deutlich nach Schmier (Beispiel "Hiroshima"). Aber sind wir mal ehrlich, da gibts Schlimmeres. Vor allem jene, die etwa Dark Angel nach wie vor schmerzlich vermissen, sollten "The Ones I Condemn" ihr Gehör schenken.

Für Sacrifice-Verhältnisse astreinen Doom Metal bietet das schleppende "Tetragrammaton", dessen Melodyline mit zum Besten gehört, was die Kanadier je geschrieben haben. Rob und Joe Rico geizen nicht mit coolen Leads. Bei "The Devil's Martyr" shoutet auch mal Basser Scott Watts mit, der eine etwas tiefer Stimmlage zu bieten hat.

Und Sacrifice lassen auch meist keinen Zweifel daran, warum Thrash Metal früher meist als Speed Metal bezeichnet wurde. Die Jungs treten schön aufs Gaspedal. Trotzdem bleibt die Scheibe eher was für die Old School-Fraktion, denn die Verbindung mit modernen Elementen, wie es beispielsweise Exodus oder Overkill gelang, bleibt bei den Ahornblättern weitgehend aus.

Trackliste

  1. 1. We Will Prevail
  2. 2. The Ones I Condemn
  3. 3. Give Me Justtice
  4. 4. The Great Wall
  5. 5. Tetragrammaton
  6. 6. Atrocity
  7. 7. Hiroshima
  8. 8. The Devil's Matyr
  9. 9. Ultimate Power Corrupts
  10. 10. Desolations Alive
  11. 11. Soldiers Of Misfortune (Live 2007)

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