laut.de-Kritik
Dego McFarlane und Marc Mac servieren organischen Drum'n'Bass der Extraklasse
Review von Kai KoppDas dürfte den Hütern des "wahren" Drum'n'Bass gar nicht gefallen, was die zwei 4 Hero Dego McFarlane und Marc Mac hier vorstellen. Den Herausforderungen des Maschinenzeitalters zum Trotz bestechen die 11 Songs von Page 1 durch eine fast ausschließliche Live-Instrumentierung. Gekonnt arrangierte Streicher, Kontrabass, verspielte Live-Drum-Grooves, Jazz-Changes vom Piano, wunderschöne Melodien, hier und da ein Solo. Sie selbst nennen es "organic drum'n'bass".
Den Anfang macht "loveless", das wir schon von der Earth Pioneer EP kennen. "Ursula ist keine Rapperin, die synchron über die Beats spricht, sondern hat einen sehr eigenen Stil. Ihre Vocals rollen über den gesamten Track, ohne zu versuchen, sich an die Beats anzupassen", kommentiert Marc Mac. Im folgenden wird's mal etwas mehr Soul, mal mehr Jazz, aber es bleibt Drum'n'Bass der Extraklasse. "the action" ist mir persönlich etwas zu hip-hoppig, hab mich an den Beats und dem Redefluß der B-Boys einfach überhört, aber dieser "Ausrutscher" sei entschuldigt. Letztlich ist kein Song dabei, den man gerne überspringen mag.
Indessen verhält es sich mit CD 2 etwas anders. Sie lohnt sich eher für eingefleischte Drum'n'Bass-Fans. Damit beweisen 4 Hero ein weiteres Mal, daß sie in vielen Revieren zuhause sind. Unter verschiedenen Pseudonymen (Manix, Nu Era, Tek 9, Jacobs Optical Stairway) haben sie in den letzten Jahren die gesamte Bandbreite an experimentellem Techno abgedeckt und Page 2 von Two Pages wird insbesondere die Drum'n'Bass-Polizei erfreuen.
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